Entspannter Urlaubsausklang mit ein bisschen Wein in Stellenbosch

Erholung, das war das Schlagwort für die letzten beiden Tage in Stellenbosch.

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Es war sehr schönes Wetter und so verbrachten wir die Zeit bis zum Kaffee am Pool, während Valentina das erste mal seit langem ihren Mittagsschlaf im Zimmer machte. Am Spätnachmittag fuhren wir wieder ins Zentrum und gönnten uns Kaffee und Kuchen. Ich wagte mich das erste mal an das südafrikanische Dessert Malv Pudding. Nachdem ich keinerlei Ahnung hatte was es ist, kam es zu einer großen Überraschung. Die Nachspeise hatte in keinster Weise etwas mit Pudding zu tun, sondern war ein sehr saftiger, sehr süßer Schokorührkuchen mit Aprikosenmarmelade.

DSC_1214Dann machten wir einen Spaziergang durch Stellenbosch. Die Kirche war leider schon geschlossen – mal wieder. Dafür fanden wir einen Spielplatz für Valentina. Anschließend haben wir noch schnell zu Abend gegessen, bevor es schon wieder zurück zur Unterkunft ging.

Der nächste Tag sollte fast genauso ausschauen, doch es kam anders. Nachdem wir überlegten, wo wir denn DSC_1256Mittagessen wollen, beschlossen wir auf das Nahe gelegene Weingut Vergelegen zu fahren. Wir haben beim Frühstück ein Paar aus der Nähe vom Chiemsee kennengelernt, die uns das Gut empfohlen haben. Auf der Fahrt dorthin, sahen wir das erste Mal Kinder in Mülltüten wühlen. Das gibt es also doch in Südafrika.

DSC_1264Als wir am Weingut ankamen waren wir sehr überrascht, denn es gab einen sehr schön angelegten Park. Doch bevor wir den besichtigten machten wir natürlich eine Weinprobe (es war erst 11.30 Uhr). In dem Garten gab es neben alten Häusern in kapholländischen Stil fünf 300-jährige Kampfer-Bäume und eine ebenso alte Eiche, deren Stamm hohl ist und einen gigantischen Durchmesser hat. Aus unserem kurzen Mittagessen wurde doch wieder ein sehr entspannter Tagesausflug.

In der Unterkunft mussten wir dann leider packen. Die Abreise stand bevor. Zuerst mussten wir aber noch mit Valentina unter die Dusche. Sie hat mittlerweile so lange Haare, dass auch diese mal gewaschen werden müssen.

Route 62

Nach einem ausgiebigen Frühstück, kurzen Besuch bei den Hasen und Straußen der Old Mill Lodge,  machten wir uns das letzte mal auf zu einer neuen Unterkunft. Diesmal ging es nach Stellenbosch und es war die weiteste Fahrt mit 420 km.

DSC_5767Es war eine Fahrt auf der Route 62, die so heißt weil sie etwa zeitgleich mit der Route 66 gebaut wurde und auch von Westen nach Osten verläuft. Anfangs waren noch etliche Straußenfarmen zu sehen, dann wurde die Landschaft karger.

DSC_1186Einen Pass hatten wir zu fahren, der laut Reiseführer „göttlich“ ist. Nachdem wir gestern bereits beim schönsten waren, fanden wir ihn „nur“ schön. Etwa alle 40 km kam ein größeres Dorf. Nachdem Valentina die meiste Zeit schlief, machten wir nur Stopp wenn nötig: zum Tanken, in Ronnies Sex Shop, Geld abheben und an einer Baustelle.

DSC_1204Ronnies Sex Shop ist in Wahrheit nur ein Pub, aber weltbekannt wegen seinem Namen und so mussten wir dort Pause machen. Die Ausstattung ist aber äußerst originell, denn es hängen lauter BHs und Höschen von der Decke… und eine Windel. Wir haben unsere aber lieber weggeworfen ;-).

DSC_1198In der Halbwüste „Klein Karoo“ sahen wir ausgetrocknete Flüsse und Windräder mit denen Wasserpumpen betrieben werden. Nach einiger Zeit wurde die Vegetation wieder mehr bis schließlich die Weinplantagen kamen. 

In Worcester wollten wir nur Geld abheben und dann weiter fahren. Nachdem genau da aber Valentinas Windel voll war, besuchten wir das erste Mal einen südafrikanischen McDonald’s und „leisteten“ uns ein McFlurry.

Auf der langen Strecke waren immer wieder Baustellen, an denen wir jedesmal neben Schildern von Frauen, die eine rote Fahne schwangen, gewarnt wurden.

DSC_5802Als wir dann endlich in Stellenbosch angekommen sind, haben wir die schöne Universitätsstadt, die auf Grund ihres Weines bekannt ist, noch ein bisschen erkundet  und in einem Studentenrestaurant, in dem tatsächlich nur Weiße – vermutlich Studenten – bedient haben, gegessen.

Mal kurz in den Nachbarort Prince Albert

Heute Morgen wurden wir nicht von Valentina, sondern von den Vögeln geweckt, die sich vor unserer Zimmertür ein Nest bauen. Somit konnten wir uns recht frühzeitig auf den Weg zum Frühstück machen, wofür wir erstmal ein kurzes Stück über die Farm gehen mussten, um zur Rezeption und dem dortigen Frühstücksraum zu kommen. Es wartete ein so großes Buffet auf uns, dass man es fast nicht alles in der einen Stunde, in der es Frühstück gibt, essen konnte. Danach gingen wir mit Valentina zu den Hasen und streichelten einige der Tiere, da man in das Gehege durfte.

Um nicht zweimal am Tag im Restaurant der Farm zu essen, beschlossen wir einen kurzen Abstecher zum Mittagessen in das benachbarte Prince Albert zu machen. Auf der Karte gab es zwei Möglichkeiten dort hin zu kommen, die beide nicht sehr weit aussahen. Wir entschieden uns auf dem Hinweg für die Variante über den Swartberg-Pass, was wieder einmal Schotterpiste bedeutete und das nicht gerade wenig. 2015112413293100Fast 40 km ging es auf dieser Piste den Berg hoch und wieder runter durch atemberaubende Landschaft, die wir auch dank des sonnigen Wetters fast zwei Stunden sehr geniessen konnten. Natürlich machten wir ein paar Stopps und fotografierten die Aussicht. Die Strecke wurde bereits 1887 von einem „Strassenkünstler“ namens Thomas Bain gebaut, so beschreibt es unser Reiseführer und es ist der schönste Pass in Südafrika.

In Prince Albert angekommen, fuhren wir die einzige Straße entlang. Sie hatte zwar einige Wege, die von ihr abgingen, sonst aber nicht viel mehr. Der 2015112414194300Ort besteht eigentlich nur aus Unterkünften für Touristen mit oder ohne angeschlossenen Cafes, ein paar Geschäften, Kirchen, einer Polizeistation und einem Gefängnis, oder wie es hier heißt einer Correctional Unit. Außerdem gab es wieder Bäume deren Stamm mit rosa Stoff umwickelt ist, was wir auf unserer Reise schon oft gesehen haben. Mittlerweile wissen wir, daß das ein Zeichen für „Monat des Brustkrebs“ ist.

2015112414254500Bei einer Kirche blieben wir kurz stehen, da wir endlich mal eine von innen sehen wollten. Aber auch hier war die Türe wieder verschlossen. Deshalb gingen wir ein mal herum und fanden den Hintereingang offen und keinen Menschen weit und breit. Also sind wir doch noch reingekommen. Der Innenraum bestand nur aus Bänken, aber keinen weiteren Ausschmückungen.

Ein Stückchen weiter fanden wir dann ein sehr schönes Restaurant und beschlossen dort eine Kleinigkeit zu essen und Valentina ihr wohlverdientes Glässchen zu geben. Es war sehr gut besucht und außerdem sehr lecker und die Bedienungen zuvorkommend und tatsächlich mal in der Mehrzahl nicht schwarz. Wie wir es in Südafrika gewohnt sind kam auch hier wieder der Chef des Hauses persönlich an jeden Tisch und hat sich erkundigt, ob alles passt. Am liebsten wären wir noch länger sitzen geblieben, aber wir mussten ja wieder zurück und wussten nun, dass noch ein ganz schöner Weg vor uns liegt.

Auf dem Heimweg nahmen wir dann aber die zweite Variante, diesmal eine geteerte Straße, allerdings 40km weiter. Wieder ging es durch eine tolle Landschaft zurück nach Oudtshoorn. 2015112413292900Auf dieser Strecke sahen wir heute tatsächlich einige Paviane, obwohl wir hier nicht vor ihnen gewarnt wurden. Für diesen Weg (100 km) brauchten wir doch eineinhalb Stunden. Auch wenn wir länger im Auto saßen als geplant, war es wegen der tollen Landschaft beim Hin- und Rückweg und dem netten verschlafenen Künstlerdorf ein sehr schöner Sonntagsausflug.

Wieder zurück bei der alten Mühle, so heißt unsere Unterkunft, ging es nochmal zu den Hasen.2015112413292700 Valentina saß diesmal mitten unter den Hasen, da ein vierjähriges, deutsches Mädchen mit ihrer Mutter diese fütterte und Valentina daran teilhaben liesen. Sie hatte ihre grösste Freude und streichelte die Hasen mehr oder weniger zärtlich. Nach einem kurzen Snack spielten wir noch etwas Ball mit ihr auf der Wiese und das Mädchen machte Seifenblasen für Valentina.

Zum Abschluss des Tages gab es Straußen-Burger im Restaurant.

Auf ins Landesinnere nach Oudtshoorn

Nachdem heute früh erstmal wieder Packen angesagt war, hatten wir beim Frühstück ein sehr interessantes Gespräch mit einer südafrikanischen Sozialarbeiterin.

Sie arbeitet in Comunities mit alkoholsüchtigen Frauen und klärt diese unter anderem über die Folgen von Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft auf. Wir unterhielten uns mit ihr über das deutsche und südafrikanische Schulsystem, das Wetter und die Jahreszeiten in den beiden Ländern und über Townships. 2015112217204000Obwohl sie mit den Menschen aus diesen zusammen arbeitet, weiß sie trotzdem nicht allzu viel, da sie nur in die Gemeinschaftszentren kommt. Sie erzählte uns zum Beispiel, dass nicht nur Arme dort leben, sondern auch Bessergestellte, die sich dort dann ein Steinhaus leisten und ihre Kinder in Privatschulen schicken. Den Eindruck haben wir bisher auch schon.

Allerdings wollte sie von uns wissen, wie Deutschland so ist und ob Deutschland ein “Erste-welt” oder “Dritte-Welt”-Land ist. Dann mussten wir uns aber wirklich von Peter und Rene bzw. deren Gästehaus 113 Robberg verabschieden und endlich los zu unserem nächsten Etappenziel Oudtshoorn.

Eigentlich wollten wir eine Passstraße fahren, doch wir fanden die Abfahrt nicht. Das war auch nicht weiter tragisch, denn so wirklich Lust hatten wir auf 80 km Schotterpiste bei Regen auch nicht. Ach ja wie soll es auch anders sein beim Quartierwechsel: Es regnet. Aber auf der Schnellstraße die wir nun an der Küste bis George zurückfuhren verpassten wir nicht viel und es hörte auch auf zu regnen. Nun noch 60 km.2015112217203900 Dann bogen wir ins Landesinnere ab und mussten in Serpentinen einen Pass bewältigen. Umso höher wir kamen umso mehr schüttete es. Nachdem wir um den Berg rum waren, wurde das Wetter besser. Die Landschaft änderte sich auch wieder. Die Pflanzen werden wieder niedriger, hin und wieder sieht man Hopfen und ganz oft Ostrich-Farmen mit vielen Straußen. Des Weiteren fuhren wir an vielen Schafherden vorbei, die aber bei genaueren Hinschauen Schafe mit Hörner und Schlappohren sind.

In Oudtshoorn angekommen suchten wir uns ein Restaurant und landeten durch Zufall bei einem Salzburger Paar. So konnten wir dem Apfelstrudel nicht widerstehen.

Zu unserer Unterkunft, die früher eine große Straußenfarm war, jetzt aber auf Unterbringung von 2015112217203800Touristen spezialisiert ist, waren es dann nochmal 15 km. Leider regnete es wieder als wir dort ankamen, so dass wir das riesige Gelände noch nicht erkunden konnten. Zum Abendessen gab es Gamsbock- und Antilopen-Filet. Bevor es ins Bett ging, durfte Valentina noch kurz die Hasen und Hunde kennenlernen.

It’s raining monkeys!

Als wir uns heute früh aufmachten, mussten wir leider feststellen, dass der Wetterbericht recht hatte und es in Strömen regnete. Doch wir waren mutig und fuhren in das Monkeyland, welches etwa eine halbe Stunde entfernt ist.

Laut Flyer sollte man eine deutsche Führung vorab buchen. Doch das ist bei uns so eine Sache, denn wer kann schon vorhersehen wann wir loskommen. Also sind wir einfach losgefahren – bei Regen und ohne Führung (Englisch tut es ja notfalls auch). 2015112120160301Dort angekommen, war noch ein weiteres Pärchen aus Berlin da und drei Schweizer, somit war die nächste Führung Deutsch. Glück gehabt! Nachdem uns der Guide David (ein Volunteer aus Freiburg) empfangen und kurz in die Aufenthaltsregeln eingewiesen hatte, zeigte er uns noch den Shop und war wieder weg. Komisch aber wir mussten ja noch Eintritt zahlen und sollten schließlich auch noch Plüschaffen, Tassen und sonstigen Krimskrams kaufen. Zum Glück kann Valentina noch nicht sprechen 🙂

Als nächstes kamen wir im Café raus, da unsere Tour aber in fünf Minuten begann, machten sie auch da kein Geschäft mit uns. 11:30, die Tour beginnt und es hat pünktlich aufgehört zu regnen. Wieder Glück gehabt 🙂

Wir bekamen sieben verschiedene Affenrassen zu sehen, wovon nur eine, die sogenannten Grünmeerkatzen, in Südafrika heimisch ist. Affen kommen in den Park aus Laboren oder waren Haustiere von Afrikanern, denn es ist in Afrika legal Affen zu besitzen – allerdings nur nichtafrikanische Affen. David erklärte uns, dass es dumme und kluge Affen gibt. 2015112120160300So haben sich manche Kapuzineräffchen beim Menschen abgeschaut, dass auf den Boden gefallenes Essen gewaschen werden muss und machen das nun auch. Die dümmsten sind die Schwarzweißen Vari, denn die vergessen manchmal sogar wo sie ihre Babies abgelegt haben so dass diese sterben. Die Kleinsten sind die Totenkopfäffchen aus Bolivien, die auch am meisten vorkommen. Das war echt lustig, denn ständig kam von irgendwoher ein Affe gesprungen. Wir schafften es aber wieder raus, ohne dass sie unsere Brillen klauten.

Am Ende der Führung machte das Café doch noch ein Geschäft mit uns, da Mittagszeit war. Bei der Rückfahrt sahen wir dann endlich mal Baboons, also Paviane, vor denen wir immer wieder von Verkehrsschildern an der Straße gewarnt werden. Die dürfen nicht im Monkeyland leben, da sie die anderen Rassen zum Teil fressen würden.

Weil Valentina mal wieder im Auto eingeschlafen war und ich ein Straßenschild als Wegweiser zu einem Friedhof deutete, fuhren wir dort hin. Angekommen sind wir allerdings in einem Township und so machten wir dann, nachdem die Straße immer schlechter wurde, doch wieder kehrt.

2015112120194300Am Abend waren wir nochmal kurz im Zentrum von Plett beim Essen. Da hat es auch schon wieder geregnet. Vor unserem Bungalow waren durch den Regen dann auch noch Schnecken zu sehen, die Valentina natürlich auch faszinierten.

Ein Sommertag in Knysna

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Rührei, Speck, Tomaten, Rösti und heute ohne Würstchen, machten wir uns heute nach Knysna auf.

Heute wollten wir den sonnigen und warmen Tag (31 Grad zeigt das Auto sogar mal an) nochmal dort nutzen und uns sowohl die Stadt selbst anzuschauen,  als auch die sogenannten Heads bei einem Spaziergang zu erkunden.

2015112016485500Wir parkten wieder an der sehr touristischen Waterfront und liefen dann aber in die belebte Mainstreet, um mal das normale Leben einer solchen Stadt zu sehen. Dort reiht sich ein Laden neben den anderen und es herrscht reger Verkehr: normale Autos, Kleinbusse und große Lkws mit für deutsche Verhältnisse Überlänge wechseln sich ab. Christian klärte mich auf, dass die Lkws einen Auflieger haben und als Anhänger nochmal einen Auflieger. Aha! Beim Mittagessen in Jabba’s Grill, mal einem nicht touristischem Restaurant, ließen wir das Treiben auf uns wirken.

Man konnte wieder die unterschiedlichsten Menschen beobachten. Da gibt es wie immer die Sicherheitsleute, die den ganzen Tag an einem Fleck stehen, wichtig durch die Gegend schauen und mit allen möglichen Leuten ratschen.2015112016565800 Dann sahen wir heute tatsächlich auch mal einen, der in dem Mülleimern nach Essen suchte und eine Frau die zuerst Holzschüsseln auf dem Kopf trug, sie aber dann vor sich stellte und verkaufen wollte. Ein paar Touristen waren auch unterwegs. Was aber auch in keiner Stadt fehlen darf sind natürlich die Schwarzen, die in kleinen Gruppen an der Straße stehen, sitzen oder liegen und sich unterhalten.

Und es fuhr ein mobiles Krankenhaus an uns vorbei. Ansonsten ist die Armut nicht so auf Anhieb ersichtlich. Bettler sind nahezu nicht vorhanden und die Townships oft an den Stadträndern hinter Mauern versteckt.

Danach ging es zurück an die Waterfront. Dort schauten wir uns noch etwas in den Läden um. Es ist das erste Mal, dass es mehrere Touri-Geschäfte gibt. Vor allem suchten wir nach einer Krippe im afrikanischen Stil, um meine Sammlung zu erweitern. Wir wurden aber leider nicht fündig, wenn auch sonst überall groß Weihnachten angesagt ist, sei es im Supermarkt oder in Form von Straßenbeleuchtung.

2015112016485700Der letzte Punkt unseres heutigen Ausflugs waren die Heads, die beiden Hügel links und rechts der felsigen Einfahrt in die Lagune von Knysna (gesprochen Nysna). Wir fuhren auf den östlichen Hügel vorbei an Luxushäusern, um die Aussicht auf den westlichen Hügel und die Katamarane, die sich an der weltweit schwierigsten Hafeneinfahrt versuchten, zu genießen.

Nach diesem kleinen Spaziergang fuhren wir wieder zurück nach Plett. Christian ging tanken und Getränke kaufen, während Valentina und ich noch die Sonne im schönen Garten unseres Guesthouse genossen. Zum Abschluss machten wir noch Brotzeit vor unserem Bungalow.

Robberg Nature Reserve

Den sehr sonnigen Tag haben wir heute für eine zweistündige Wanderung auf der Robberg-Halbinsel genutzt. 2015111821161300Ohne nachzuschauen wie weit es von unserer Unterkunft entfernt ist, sind wir mit dem Auto zum Eingang des Nature Reserve gefahren. Nach kaum 5 Minuten Fahrt vorbei an Luxushäusern sahen wir die parkenden Autos. Valentina war gerade eingeschlafen und wir etwas überrascht, dass es das schon ist. Tja da hätten wir auch gleich zu Fuß gehen können.

2015111821161201Die Insel ist sehr schön. Wir wanderten einen schmalen Weg entlang von viel Grün und zirpen umgeben. Ab und zu sahen wir auch große Insekten wie Heuschrecken. Von einer Steilküste aus, konnten wir in der Tiefe Seehunde sehen, die wir schon ein gutes Stück vorher riechen konnten. Nach dem wir etwa eine dreiviertel Stunde über Steine gelaufen sind, mussten wir eine Sanddüne überqueren. Zum Glück haben wir uns instinktiv für die richtige Richtung entschieden, so dass wir den längeren Weg bergab laufen konnten. Nach diesem Stück waren unsere Schuhe voller Sand. 2015111821161200Am Ende waren wir an einem herrlichen naturbelassenen Sandstrand, wo Christian mit den Zehenspitzen feststellte, dass das Meer ganz schön kalt ist. Dann ging es wieder über Holzstege und Steine bis wir wieder am Auto angekommen sind.

Am Nachmittag hielten wir mit Valentina Siesta im Zimmer bevor wir uns ins Zentrum von Plett zum Einkaufen und Abendessen (traditionelle Küche aus Mosambique, sehr lecker aber durchaus scharf) aufmachten.

Mitten drin in der Garden Route

Bei wunderbarem Wetter mussten wir uns von unserer Ruhepause Elianthe’s Guesthouse verabschieden und machten uns schon nach sehr baldigem Frühstück auf die lange Strecke nach Plettenberg Bay (ca 300 km), oder wie man hier nur kurz sagt: Plett.

Es ging immer die N2 entlang, einer mit der B300 vergleichbaren Straße mit immer wieder dreispurigen Stücken. Die Strecke ist aber eigentlich immer breiter, da auf beiden Fahrtrichtungen Seitenstreifen vorhanden sind. 2015111722093301Diese werden auch fleißig benutzt, da langsamere Verkehrsteilnehmer auf diese ausweichen,  wenn ein anderes Auto von hinten kommt. Der Überholende bedankt sich dann immer mit einem kurzen Warnblinken und der überholte fährt wieder zurück auf die normale Spur. Ist eine super Idee. Überhaupt sind Südafrikaner sehr rücksichtsvolle Autofahrer, mit teilweise Verkehrsregeln, die in deutschen Städten nicht vorstellbar sind. So hat an einer Kreuzung jeder ein Stopp-schild. Wer als erstes angekommen ist, darf als erstes fahren. Ist man sich nicht sicher, verständigt man sich.

2015111722093400In der Umgebung von Swellendam waren wir immer noch von Getreidefeldern umgeben, aber je weiter wir Richtung Osten kamen desto grüner wurde die Landschaft. Bis zu unserem ausgesuchten Zwischenstopp, Mossel Bay, kamen wir ohne groß etwas von Valentina zu hören.  Sie schlief mal wieder bis kurz davor.

Da Mossel Bay jetzt nicht wirklich viel zu bieten hat, zumindest unserer Meinung nach, machten wir dort nur Mittag in einem leckeren Restaurant. Außerdem merkten wir, dass wir wieder an der Küste waren, da es stark windete.

Frisch gestärkt fuhren wir weiter nach George, einer größeren Stadt mit Flughafen. Dazu nahmen wir nicht nochmal die N2 sondern eine kleinere Parallelstraße, was eine gute Alternative war, um die Landschaft besser wahr zu nehmen. 2015111722143100Die Landschaft besteht tatsächlich nur aus Natur. Nur selten sieht man einzelne Häuser oder Farmen. Eigentlich war der Plan in George einen Kaffee-Stopp einzulegen, aber Valentina hatte wieder nichts besseres zu tun, als zu schlafen. Also ging es weiter bis nach Knysna.

Kurz vorher ist sie auch aufgewacht und so konnten wir uns nochmal die Beine bei einem Spaziergang an der Waterfront vertreten und uns einen Kaffee mit Kuchen gönnen.

Valentina bekam auch nochmal etwas, war aber viel zu beschäftigt damit, kleinen Spatzen und vor allem den anderen Kindern, die in dem Cafe waren, hinterher zu schauen und anzugrinsen. Es war immer noch windig und schön langsam kamen auch Wolken auf.

Das letzte Stück, bis zu unserem Ziel Plettenberg Bay, führte uns nun wirklich durch die wunderschöne grüne Landschaft, die der Garden Route ihren Namen gibt: Bäume, Sträucher und kleine Seen so weit das Auge reicht. Es ist auch hügelig, so dass man manchmal zwischen dem ganzen Grün nur die Dächer der Häuser sieht.

2015111722093500Am Stadtrand von Plett fanden wir auch diesmal wieder sehr leicht unsere nette Unterkunft. Wir haben ein eigenes Bungalow mit Küchenzeile am Ende des Grundstücks der Besitzer, direkt neben dem hauseigenen Gemüsegarten. Kurz nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten, begann es zu regnen. 

Nachdem Christian noch schnell in einem Spar Brot (das teilweise schon mit dem was wir so kennen vergleichbar ist), Wurst und Käse gekauft hat gab es Brotzeit.

Da steht ein Pferd auf dem Flur, äh im Weg

Wie die letzten Tage auch schon, begann unser Tag heute ziemlich früh allerdings bei herrlichem Sonnenschein. Nach einem ausgiebigen Frühstück und nettem Plausch mit einem älteren deutschen Ehepaar, beschlossen wir am Vormittag eine Wanderung zu einem Wasserfall zu machen und am Nachmittag den Garten und Pool zu genießen.

Also ist Christian schnell los um Wasser zu kaufen und Geld zu wechseln, während ich Valentina fertig machte und den Rucksack packte. Christian kam auch bald wieder – mit Wasser aber ohne Geld. Er hatte seinen Reisepass vergessen und bekam somit keine Rand für seine Euro. Also nochmal los. 2015111720243200Diesmal mit Pass. Ich legte mich derweilen mit Valentina in den Garten zum Spielen, Vogelzwitschern zuhören, Gärtner und Hausangestellte beim Arbeiten zuschauen. Doch Valentina dauerte das Warten auf Papa zu lange und sie schlief ein.

Folglich Planänderung, denn als sie aufwachte war es Zeit zum Mittagessen. Danach fuhren wir aber endlich los. Am Eingang zum Nationalpark Marloth angekommen, gab uns der Angestellte den Tipp, die nächsten 5 km auch noch mit dem Auto zu fahren. Guter Tipp, denn es war kein spannender Weg, sondern Schotterpiste in der prallen Sonne.

Dann ging es aber los. Wir wanderten etwa 30 Minuten bergauf durch einen „Zauberwald“ begleitet von unbekannten Vogelzwitschern und Wasserrauschen. Es war nur ein schmaler, steiniger und stufiger Pfad. 2015111720244300Die Bäume wuchsen wie sie wollten und manchmal mussten wir über einen Baumstamm klettern oder unter einem durch. Am Ziel angekommen erwartete uns ein sehr hoher Wasserfall, der aber leider nicht so viel Wasser führte.

Der Rückweg war derselbe und erstmal nicht weiter spannend. Doch kurz vor unserem Ausgangspunkt stand ein Pferd vor uns und graste genüsslich. Der schmale Weg war somit versperrt. Was nun? Wir näherten uns ganz langsam dem Pferd. 2015111720510300Christian mit einem Stecken bewaffnet voraus, ich mit der schlafenden Valentina und sicherem Abstand hinterher. Schön langsam bewegte sich das Pferd dann in die richtige Richtung. Doch als wir unser Auto sahen, stellten wir fest, dass dieses von noch mehr Pferden umringt war. Allerdings hatten wir Geduld und irgendwann einen freien Weg zum Auto. Schnell begaben wir uns ins Auto und warteten wieder darauf losfahren zu können, da nun schon wieder zwei Pferde auf der Schotterpiste standen. 

Zurück an der Unterkunft testeten wir den kühlen Salzwasserpool. Danach noch zum Abendessen in ein Restaurant um die Ecke, in dem nur Weiße essen und ein nettes Gespräch mit Holländern auf der Terrasse.  Dann war der Tag auch schon wieder vorbei.

Durchs Niemandsland nach Swellendam

Die zwei Nächte in Hermanus waren nun auch schon wieder vorbei und so ging es heute weiter nach Swellendam, einer kleinen Stadt etwas weiter Land einwärts.

Natürlich mussten wir uns davor nochmal bei einem Frühstück stärken, das aber heute etwas früher stattfand,  da Valentina schon um 6.00 Uhr wach war und wir zeitig los wollten. Anfangs dachten wir zwar die Besitzer des Country House seien nicht so freundlich, jedoch war die Hausherrin dann doch ganz nett und hat sogar Valentina genommen. Sie wollte ihr den zweiten Hund des Hauses zeigen, einen kleinen weißen Spitz, der auch sehr ruhig war. Dadurch hatte Valentina auch keine Angst vor dem Hund, sondern war recht angetan davon. Es störte sie nicht einmal, dass Mama und Papa weiter am Tisch blieben, während die Besitzerin mit ihr auf dem Arm durchs Haus lief.

2015111519542100Um 9.50 Uhr ging es dann schon los zur nächsten Station, dem Cape Agulhas. Dieses Kap ist der eigentlich südlichste Punkt Afrikas. Dieser liegt nicht auf dem direkten Weg nach Swellendam, aber wir waren früh dran und nahmen den Umweg in Kauf. Zuerst ging es eine Stunde an der Küste entlang auf guten Straßen weiter nach Süden. Bereits hier kamen uns wenn überhaupt nur Autos entgegen und fast keine fuhren in unsere Richtung. Um dann aber wirklich nach Agulhas zu kommen mussten wir auf eine Schotterpiste abbiegen, auf der wir dann die meiste Zeit wirklich alleine unterwegs waren. Es kamen nur drei Autos entgegen und einmal fuhren wir an einem Schäfer vorbei, der seine teils auf der Straße stehenden Schafe mit dem Pickup hütete.

2015111611345800Nachdem wir ca. eine halbe Stunde an kilometer-langen Getreidefeldern, die meist schon geerntet waren, vorbeifuhren, kamen wir wieder auf eine geteerte Strasse. Die Freude war jedoch nur kurz und wir mussten wieder auf eine Schotterpiste abbiegen, um zu unserem Ziel zu gelangen. Auf dieser kam dann eine Absperrung, die man aber umfahren konnte. Da wir hier aber tatsächlich mal einen Autofahrer vor uns hatten und dieser einfach weiter fuhr, folgten wir ihm. Kurz darauf war dann auch klar, wieso eine Sperre war: über die ganze Straße war auf fünf Meter Breite Wasser. Christian fuhr einfach durch, da der andere Fahrer schon längst wieder weg war und wir uns diesmal nicht an ihm orientieren konnten. Auf der Strecke sahen wir viele Rinder- und Schafherden, aber auch eine Straußenfarm.

Irgendwann kamen wir dann aber doch wieder auf eine Teerstrasse und von dort war es dann nicht mehr weit zu unserem eigentlichen Zwischenziel. Das war auch nicht schlecht, da Valentina zwischenzeitlich doch wieder aufgewacht ist und sich bemerkbar machte.

In Agulhas angekommen breiteten wir erstmal unsere Decke auf einer Wiese vor dem dortigen Leuchtturm aus und machten Picknick.

2015111519542000Den letzten Kilometer von dort aus gingen wir zu Fuß über den extra dafür angelegten Holzsteg an der Küste entlang zum Punkt an dem sich der pazifische und der indische Ozean treffen. Dort war bei weitem nicht soviel los, wie am Kap der Guten Hoffnung,  aber wir fanden trotzdem jemand, der uns fotografieren konnte. Auf dem Rückweg sahen wir eine kleine Schlange.

Zurück am Parkplatz ging es dann weiter zu unserem eigentlichen Ziel, Swellendam. Vorher mussten wir jedoch noch tanken. Es gibt hier keine Selbstbedienung, sondern man lässt tanken und gleichzeitig werden einem noch die Scheiben geputzt und wenn man Glück hat auch der Reifendruck geprüft.  Ein Liter Super kostet in etwa 0,83 Euro.

2015111611462900Der restliche Weg war nicht mehr recht spannend. Es ging lange einfach gerade aus auf der N2 mit Tempo 100 dahin an überwiegend Getreidefeldern mit und ohne Tieren (Kühe,  Schafe und ab und zu auch ein paar Pferde) vorbei.

In Swellendam checkten wir in unser Guest House ein, erkundeten den schönen Garten mit Pool zusammen mit Valentina und gingen noch lecker Lamm und Hühnchen essen.