Archiv der Kategorie: Südafrika 2015

Durchs Niemandsland nach Swellendam

Die zwei Nächte in Hermanus waren nun auch schon wieder vorbei und so ging es heute weiter nach Swellendam, einer kleinen Stadt etwas weiter Land einwärts.

Natürlich mussten wir uns davor nochmal bei einem Frühstück stärken, das aber heute etwas früher stattfand,  da Valentina schon um 6.00 Uhr wach war und wir zeitig los wollten. Anfangs dachten wir zwar die Besitzer des Country House seien nicht so freundlich, jedoch war die Hausherrin dann doch ganz nett und hat sogar Valentina genommen. Sie wollte ihr den zweiten Hund des Hauses zeigen, einen kleinen weißen Spitz, der auch sehr ruhig war. Dadurch hatte Valentina auch keine Angst vor dem Hund, sondern war recht angetan davon. Es störte sie nicht einmal, dass Mama und Papa weiter am Tisch blieben, während die Besitzerin mit ihr auf dem Arm durchs Haus lief.

2015111519542100Um 9.50 Uhr ging es dann schon los zur nächsten Station, dem Cape Agulhas. Dieses Kap ist der eigentlich südlichste Punkt Afrikas. Dieser liegt nicht auf dem direkten Weg nach Swellendam, aber wir waren früh dran und nahmen den Umweg in Kauf. Zuerst ging es eine Stunde an der Küste entlang auf guten Straßen weiter nach Süden. Bereits hier kamen uns wenn überhaupt nur Autos entgegen und fast keine fuhren in unsere Richtung. Um dann aber wirklich nach Agulhas zu kommen mussten wir auf eine Schotterpiste abbiegen, auf der wir dann die meiste Zeit wirklich alleine unterwegs waren. Es kamen nur drei Autos entgegen und einmal fuhren wir an einem Schäfer vorbei, der seine teils auf der Straße stehenden Schafe mit dem Pickup hütete.

2015111611345800Nachdem wir ca. eine halbe Stunde an kilometer-langen Getreidefeldern, die meist schon geerntet waren, vorbeifuhren, kamen wir wieder auf eine geteerte Strasse. Die Freude war jedoch nur kurz und wir mussten wieder auf eine Schotterpiste abbiegen, um zu unserem Ziel zu gelangen. Auf dieser kam dann eine Absperrung, die man aber umfahren konnte. Da wir hier aber tatsächlich mal einen Autofahrer vor uns hatten und dieser einfach weiter fuhr, folgten wir ihm. Kurz darauf war dann auch klar, wieso eine Sperre war: über die ganze Straße war auf fünf Meter Breite Wasser. Christian fuhr einfach durch, da der andere Fahrer schon längst wieder weg war und wir uns diesmal nicht an ihm orientieren konnten. Auf der Strecke sahen wir viele Rinder- und Schafherden, aber auch eine Straußenfarm.

Irgendwann kamen wir dann aber doch wieder auf eine Teerstrasse und von dort war es dann nicht mehr weit zu unserem eigentlichen Zwischenziel. Das war auch nicht schlecht, da Valentina zwischenzeitlich doch wieder aufgewacht ist und sich bemerkbar machte.

In Agulhas angekommen breiteten wir erstmal unsere Decke auf einer Wiese vor dem dortigen Leuchtturm aus und machten Picknick.

2015111519542000Den letzten Kilometer von dort aus gingen wir zu Fuß über den extra dafür angelegten Holzsteg an der Küste entlang zum Punkt an dem sich der pazifische und der indische Ozean treffen. Dort war bei weitem nicht soviel los, wie am Kap der Guten Hoffnung,  aber wir fanden trotzdem jemand, der uns fotografieren konnte. Auf dem Rückweg sahen wir eine kleine Schlange.

Zurück am Parkplatz ging es dann weiter zu unserem eigentlichen Ziel, Swellendam. Vorher mussten wir jedoch noch tanken. Es gibt hier keine Selbstbedienung, sondern man lässt tanken und gleichzeitig werden einem noch die Scheiben geputzt und wenn man Glück hat auch der Reifendruck geprüft.  Ein Liter Super kostet in etwa 0,83 Euro.

2015111611462900Der restliche Weg war nicht mehr recht spannend. Es ging lange einfach gerade aus auf der N2 mit Tempo 100 dahin an überwiegend Getreidefeldern mit und ohne Tieren (Kühe,  Schafe und ab und zu auch ein paar Pferde) vorbei.

In Swellendam checkten wir in unser Guest House ein, erkundeten den schönen Garten mit Pool zusammen mit Valentina und gingen noch lecker Lamm und Hühnchen essen.

Ruhetag in Hermanus

Der heutige Tag wurde zum Ruhetag auserkoren. Das heißt natürlich nicht, dass wir uns nur auf dem Zimmer bzw. im Hotel aufgehalten haben.

Eigentlich wollten wir heute so wie die letzten Tage ausschlafen. Leider wurde Valentina schon um kurz vor 6 wach, denn es wurde hell, nachdem wir hier nicht so toll abdunkeln können. Sie schlief auch erst um 7.30 wieder ein. Aber wir kamen noch rechtzeitig zum Frühstück, wo es sogar Rührei mit Speck gab und noch andere Dinge, die zu einem typischen, englischen Frühstück gehören.

Danach sind wir zum Einkaufen. Der Windelvorrat neigt sich dem Ende entgegen. Wir hatten Glück, denn es gab Wochenendrabatt und so haben wir auch gleich noch eine Packung für Deutschland mitgenommen. Wir waren in einem Pick’n’Pay (es gibt auch Spar und Woolworth). Gleich am Eingang befand sich die warme Theke wie bei uns beim Metzger und es wurde vor Ort Würstl oder Fleischpflanzerl gebraten. Ansonsten gab es wieder alles – auch Nutella (40 Rand = 2,69 € für 450 g)) :-). Christian konnte aber widerstehen es zu kaufen, obwohl es in diesem Hotel keins gibt. Die Preise von den Artikeln die wir bisher gekauft haben, sind nur etwas günstiger zu unseren.

2015111421145800Nachdem Mittagessen sind wir den Klippenpfad von Hermanus ca. eine Stunde entlangspaziert. Der ist sehr toll angelegt mit Beschreibungen der Tiere und Pflanzen etc. Eines der Tiere konnten wir auch ganz aus der Nähe betrachten, den Klippschliefer (Rock Dassie).

Wir befinden uns gerade an der Walküste, leider konnten wir noch keinen Wal sehen. Es war heute total windig, eher schon stürmisch, so dass auch keine Boote rausfuhren (hatten wir auch nicht vor). Wir waren eingepackt wie an der Nordsee – Jeans und Regenjacke, die uns nicht nur vor dem Wind sondern auch der Gischt der schon beeindruckend hohen Wellen schützte. 2015111421145700Valentina war vorne in der Manduca gut geschützt und schlief (Wellenrauschen ist wohl einschläfernd), weshalb wir auf den Kinderwagen verzichtet haben. Ohne Wind hat es ca. 20 Grad und Sonne, ist also angenehm warm.

2015111421145900Hermanus selbst kann man schon als Touristenstadt bezeichnen. An der Promenade reiht sich ein Restaurant an das nächste und zwischen durch sind auch einige bessere Hotels zu finden. Aber es gibt auch einige Siedlungen außerhalb,  die extra für wohlhabende Rentner angelegt wurden. Im Gegensatz dazu sind aber auch gleich wieder nebenan Townships vorhanden.

Die restliche Zeit haben wir dann doch auf dem Zimmer verbracht und dort Brotzeit gemacht. Eigentlich gäbe es in dem Hotel einen Pool und zwei Terrassen und Lounges mit Meerblick. Für Pool und Terrasse bzw. Balkon ist es zu windig, die eine Lounge im Frühstücksraum war von den Vermietern mit deren Besuch belegt, die andere im 1. Stock ist deren Wohnzimmer, wo die Hausherrin auf dem großen viktorianischen Tisch Stoff und Nähzeug ausgebreitet hatte. Also sind wir wieder in unser Familienzimmer mit Blick auf den Parkplatz gegangen, wo ab und an der dicke Hund namens Lady rumspaziert. Wir rätseln noch ob sie schwanger oder einfach nur fett ist. Aber Valentina gefällt sie, genauso wie die kleine Nashornfigur aus Bronze.

Bye, bye Kapstadt

Leider mussten wir heute von Kapstadt Abschied nehmen und somit von Craig, Fandesi (Mädchen für Alles) bzw. dem Belmont House.

2015111419320500Bevor wir uns aber auf den Weg machten, waren wir nochmal im Zentrum in Sachen südafrikanischer Geschichte unterwegs. Wir besuchten das District 6 Museum. Dieses zeigt die Geschichte des Stadtviertels. Früher wohnten dort Menschen verschiedener Rassen, Herkunft und Berufsstände friedlich miteinander. Doch ab 1966 wurde es zur weißen Gegend erklärt und daraufhin alle Bewohner vertrieben und die Gebäude dem Erdboden gleich gemacht. Erst seit dem Ende der Apartheidzeit dürfen Coulerd und Afrikaans zurück. Mittlerweile gibt es in dem Viertel ein Homecoming – Center, in dem sich die ehemaligen Bewohner treffen können.

Außerdem gibt es einen Kindergarten im 2. Stock des Museums. Das war Valentinas Highlight. Die Kinder machten gerade Mittag im Nebenraum vom Museumscafé und schon war sie mittendrin ;-). Leider konnten wir die Gruppenräume dann nur noch von außen anschauen, weil die Kinder, am Boden auf Matratzen, schlafen mussten. Es gibt 3 Gruppen: 2-3 Jahre, 3-4 Jahre, 5-6 Jahre.

Hier noch ein paar Eindrücke aus Kapstadt (Zentrum, Oranjezicht, Gardens) kurzgefasst:

  • sauber, Mülleimer an jeder Ecke
  • schwarze Nannys mit weißen Kindern
  • schwarze Bedienungen, weiße Koordinatoren
  • an vielen Straßenecken „Cash for Gold“ oder andere Flyerverteiler mit offiziellen Shirts, die in keinster Weise aufdringlich waren
  • Parkplatzeinweiser
  • Parkplatzautomaten sind Menschen
  • nicht so viele Bettler und Obdachlose wie gedacht
  • Maintenance-Team als Sozialprojekt (Leute die öffentliche Gebäude in Stand halten)
  • Häuser bzw. die Mauern davor werden (von Schwarzen) gestrichen, obwohl es so aussieht als wären sie gerade erst gestrichen worden
  • Viele Baustellen (Gebäude, Straßen)

2015111419320400Dann machten wir uns bei leichtem Regen, der laut Craig untypisch ist, auf den Weg nach Hermanus (ca 150 km ca 3 Stunden reine Fahrzeit) Die Straßenverhältnisse waren vergleichbar mit der B300. Wir kamen an Audi- und Mercedes-Autohäusern vorbei, während auf der anderen Straßenseite Townships zum Teil mit Wellblechdach oder Holzbarracken waren, aber oft mit Satschüsseln. In den Gewerbegebieten begegneten uns Firmennamen wie Volvo, HansGrohe und Linde. An Strasenkreuzungen hätten wir Sachen wie Sonnenbrillen, Obst, afrikanische Kunstgegenstände (z.B. Pfeil- und Bogen) kaufen können.

DSC_5647In Bettys Bay legten wir einen Zwischenstopp ein, um endlich afrikanische Brillenpinguine (laut Informationstafel brüten die auch wirklich nur in Afrika) zu sehen. Dabei sparten wir uns wieder den Eintritt, da sich die Pinguine auch außerhalb des eingezäunten Bereiches aufhielten. Valentina war ganz enttäuscht als wir nach einer guten halben Stunde die Vögel wieder verlassen mussten um weiter zu fahren.

Dann kam noch eine Baustelle, so dass es nur einspurig weiter ging. Das bedeutet, dass 10 Minuten die einen und 10 Minuten die anderen fahren dürfen. Zwei Frauen im Abstand von 50 Metern weisen auf die Baustelle mit roten Fahnen, die sie Schwenken, hin – auch wenn der Stau schon viel früher beginnt.

Kaum angekommen in unserem neuen Hotel in Hermanus – Sandbaai (Sandbaai Country House), gönnten wir uns noch schnell ein Steak im nahegelegenen Restaurant. Als wir zurück kamen war tatsächlich ein Babybett da, so dass Valentina ins Bett konnte  und Christian und ich ins Wohnzimmer.

Wandertag am Tafelberg

Der heutige Wandertag führte uns auf Kapstadts Wahrzeichen,  den Tafelberg. Um 10.00 Uhr ging es mit dem Auto zum Ausgangspunkt des Plattlekip Gorge, eine der vielen unterschiedlichen, angeblich einfachsten Wanderrouten auf den Table Mountain. Jedoch ist dieser Weg auch teilweise sehr steil und besteht eigentlich nur aus „Steinstufen“. Wir hätten den Weg auch direkt von unserem Hostal zu Fuß erreichen können, jedoch wäre dies laut unserem Herbergsvater nochmal eine halbe Stunde gewesen.

2015111221551000Am Startpunkt angekommen, machten wir uns diesmal mit vertauschten Rollen auf den Weg, heute war mal Christian dran, Valentina mit der Manduca zu tragen. Wir waren nicht die einzigen, die bei angenehmen Temperaturen und Sonne starteten.

Unterwegs trafen wir viele Leute mit der unterschiedlichsten Ausrüstung: Trailrunner, 70.3 Ironman T- Shirts, Slippers, Flip- Flops. Die meisten Aussagen, die wir heute hörten: „Oh look she is so lovely“, „She looks so excited“ oder ähnliche. Zweites natürlich nur so lange sie nicht geschlafen hat, was heute mal ausnahmsweise die kürzere Zeit unseres 1,5 Stunden Aufstiegs war. Wir hätten bestimmt den Kaffee bezahlen können, wenn wir für die Ausdrücke Geld verlangt hätten.

2015111221550901Wir sahen wieder viele unterschiedliche Pflanzen und die ein oder andere Eidechse. Der super Ausblick über Kapstadt und die vielen verschiedenen Pflanzen, luden immer wieder zum kurzen Anhalten (verbunden mit einem Schluck aus der Wasserflaschen) ein. Man kam nämlich schon ziemlich ins schwitzen. Laut Reiseführer wachsen in dem Nationalpark 1400 Pflanzenarten – so viele wie in Großbritannien. Ganz so oft habe ich den Fotoapparat dann doch nicht gezückt, aber ziemlich oft.

2015111222083400Nach 1 Stunde 36 Minuten, 2,5 km und 680 Höhenmeter sind wir total verschwitzt oben angekommen. Leider war das Wetter dann erstmal gar nicht mehr schön: windig, neblig, kalt. Somit mussten wir uns in das Restaurant reinsetzen um leckeres afrikanisches Fleischgericht zu genießen. Wie in den Supermärkten wurde man auch dort aufgerufen, um an die nächste freie Kasse zu gehen. Für die Heißgetränke gab es Vibrierteile wie bei Vapiano. Im Restaurant waren dann noch mehr Touristen mit nur kurzen Hosen, Highheels, Kleidern, Röckchen, Familien mit Kinderwagen… Kein Wunder – wir hätten auch einfach die Gondel nehmen können! Es gab alles an Souvenirs was das Touristenherz verlangt und die Essensauswahl war vergleichbar mit einer deutschen Autobahnraststätte. Sämtliches Wasser, das auf der Bergstation verwendet wird, muss mit der Gondel transportiert werden. Und es gab sogar eine Wickelmöglichkeit auf der Männertoilette 🙂

2015111221550900Die Sicht klarte auf und wir begannen mit dem Abstieg, nach kurzer Zeit wurde es auch wieder sonnig. 1 Stunde 39 Minuten später waren wir wieder beim Auto. Bei der Rückfahrt fielen uns in den entsprechenden Gegenden auch wieder die tatsächlich vorhandenenen Luxuskarossen auf.

Vom aktuellen Audi A6 bis zum BMW X6 M und Porsche ist auch hier alles vertreten. Aber auch sonst sind alle Autos sehr gepflegt, da die Südafrikaner schon autofanatisch sind. Ach ja man sieht auch noch sehr oft VW Golf 1 rumfahren,  die aber hier Citi Golf heißen und bis 2009 produziert wurden.

Bis ans Ende von Afrika – Kap der guten Hoffnung

Heute früh begaben wir uns das erste mal mit unserem Auto auf die Reise. Natürlich nicht ganz so früh wie geplant, aber mit einstündiger Verspätung sind wir um 10 los gekommen. Unser Auto ist ein Chevrolet und fährt sich gar nicht so schlecht. Nach kurzer Zeit hatten wir uns an „links fahren, rechts überholen “ gewöhnt und beim dritten Kreisel war es auch normal, dass wir „verkehrt herum“ fahren. Die Straßen sind in einem guten Zustand, vergleichbar mit deutschen Bundesstraßen. Nur das Schalten mit Links wird immer komisch bleiben.

DSC_5592Nach kurzer Zeit kam der erste Stopp in Muizenberg. Das Highlight dort sind bunte Strandhütten. Also machten wir einen schönen Strandspaziergang. Laut Reiseführer sollte man anschließend zu Fuß nach St.James gehen und die neu renovierten Häuserfassaden an der Strandpromenade bewundern. Nachdem wir möglichst schnell weiter wollten, machten wir das vom Auto aus und waren froh darüber, weil wir sie als nicht so sehenswert ansahen.

Nächster Stopp: Simon’s Town. Dort gibt es eine von zwei Brillenpinguin-Kolonien auf dem Festland. Nachdem gerade Mittagszeit war, nutzten wir die Gelegenheit am Strandrestaurant Fisch zu essen. Afrikanisch war das Fischcurry – div. Meeresfrüchte, leicht scharf in einem kleinen heißen Pot serviert. Weil es dann schon fast 14 Uhr war, entschieden wir uns doch nicht mehr zu den Pinguinen zu gehen. Schließlich hätten wir Eintritt bezahlen müssen, um sie aus der Ferne zu betrachten.

2015111122312200Aber wir wollten ja möglichst schnell zum eigentlichen Tageshighlight: Cape of  good hope und somit in den Table Mountain National Park. Erst mussten wir noch ein Stück mit dem Auto fahren. Dann machten wir eine kurze Wanderung (20 Min einfach) zum Cape Point – einem alten Leuchtturm. Es hätte auch eine Standseilbahn gegeben! Anfang des 20. Jahrhundert wurde ein neuer Leuchtturm gebaut, da der alte zu weit vom Meer entfernt war und somit bei Nebel zu viele Schiffe kenterten.

2015111122252900Anschließend sind wir zum Kap der guten Hoffnung gewandert. Zum Glück konnte ich Christian überzeugen, dass wir 1,5 Stunden noch Zeit haben, denn es war eine sehr schöne Wanderung durch niedrigwachsende Pflanzen und vorbei an Felsformationen mit herrlichem Ausblick auf das brausende Meer. Die Pflanzen sind überwiegend Sukkulenten, aber auch Geranien und Mini-Tag-und Nachtschatten haben wir gesehen und schwarze Eidechsen oder antrazithfarbene mit türkisen Kopf.

2015111122135300Das Kap selbst ist weniger beeindruckend: ein Schild und zahlreiche (Flip-flop)Touristen die u.a. mit Bussen angekarrt werden. Aber wer kann schon behaupten, er hätte am Ende der Welt ein Obstgläschen gegessen: Valentina kann es.

2015111122232200So jetzt aber zurück nach Kapstadt. Vorbei an einer Straußenfarm und einigen Slums, durch Alleen und Nobelgegenden, ging es immer entlang der Westküste. Außerdem mussten wir auf diesem Stück auch einen kurzen Pass fahren für den wir sogar Maut bezahlten. Bergab hatten wir dann auch noch ein paar verrückte Jugendliche vor uns, die auf ihren Longboards, ohne Schutzkleidung, den Berg hinunter saussten. Und nachdem es schon langsam Abend wurde, sahen wir noch einen schönen Sonnenuntergang.

 

 

 

 

 

 

Tour durch Kapstadt

Heute stand eine Tour durch Kapstadt auf dem Programm. Nach einem sehr leckeren und ausgiebigen Frühstück ging es zu Fuß Richtung Innenstadt.

2015111021090801Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Art Demo vor dem Parlament vorbei, bei der viel Gesungen wurde. Weiter ging es bei wunderbarem Sonnenschein durch die sehr ruhig wirkende Stadt (lag wohl an der Uhrzeit) zum Castle of Good Hope und (wenn auch nur wegen Christians Kartenlesefähigkeit) einmal drum herum und zum Bahnhof. Immerhin konnten wir somit bei einer Marschübung einer Militärtruppe zuschauen.

2015111021090700Da wir dann schon ständig Wegweiser zur V&A Waterfront sahen, beschlossen wir gleich dort hin zu gehen und nicht erst den Rest der Innenstadt anzuschauen. Waterfront ist ein sehr schönes und modernes Hafengebiet mit vielen  Geschäften, Hotels, Luxus-Appartments und weiteren Touristenattraktionen. Dabei blieb aber die eigentliche Funktion eines Hafens erhalten. Es wird auf dem Trockendock fleissig an Schiffen gearbeitet und es liegen viele Jachten im Hafenbecken.

Nachdem es mittlerweile 12.30 Uhr war beschlossen wir dort in einem Food-Market zu essen. Die Auswahl war riesig und man konnte sich gar nicht zwischen den vielen leckeren afrikanischen und internationalen Gerichten entscheiden.  

2015111021090600Der Rückweg führte uns wieder durch die mittlerweile sehr belebte Innenstadt. Nach einem Zwischenstand in der modernen Touristeninfo zum Nachmittagssnack und Wickeln ging es in den Stadtteil Boo-Kaap, der lauter bunt angemalte Häuser hat. Leider war es dann schon 20 vor fünf und wir konnten deshalb nicht mehr in das Museum,  das über die Geschichte dieses Viertels berichtet, da dies schon um 17.00 Uhr schließt.

2015111021090701Im wunderbaren Company Garden, einem Park durch den wir auf dem Heimweg kamen, konnten wir viele interessante Pflanzen anschauen und sehen wie groß ein Trompetenbaum oder eine Magnolie werden kann. Immer wieder begegneten wir „Kübelpflanzen“, die so groß wie alte Äpfelbäume sind. Im Park sind wir zudem auf die ersten „afrikanischen“ Tierchen gestoßen – Enten mit langen Beinen und fotogene Eichhörnchen. 

Letzter Stopp war wie schon am Vortag im Shoppingcenter beim Pick’n’Pay, wo wir uns noch mit Essen und Trinken versorgten. In den Lebensmittelmärkten bekommt man alles was das (deutsche) Herz begehrt.

Beim unserer Brotzeit im Hostal bekamen wir ein paar gute Tipps und die aktuellsten Wetterinfos für die nächsten Tage von Craig, dem Besitzer unserer Unterkunft, während Valentina den Aufenthaltsraum erkundete und die Herzen der anderen Guests höher schießen ließ.

Welcome to Cape Town

Trotz angedrohtem Lufthansa Streik ging es für uns um 19:20 Uhr, mit 15 Minuten Verspätung, von München aus in Richtung Kapstadt los. Nachdem Valentina den Start noch im Babybett verschlafen hat, war sie dafür pünktlich zu unserem Essen wach. Ab da war dann das Bett eine super Ablage für uns und Valentina machte es sich auf Mamas Bauch bequem.

2015110920494000Nach elfeinhalb Stunden sind wir sicher gelandet und konnten sogar unser gesamtes Gepäck in Empfang nehmen. Nach weiteren 2 Stunden, die wir mit Geldwechseln und Autoabholung verbrachten, sind wir in unserem familiären Hostal Belmont House angekommen.

2015110920314200Nachdem unser Zimmer noch nicht fertig war, nutzten wir die Zeit das Villenviertel Oranjezicht zu erkunden. Im De Waal Park haben wir einen schönen Spielplatz entdeckt, bei dem Valentina beim Schaukeln die Aussicht auf den Tafelberg genießen konnte.

2015110920342200Außerdem suchten wir einen Lebensmittelmarkt um Wasser zu kaufen. Doch wir fanden einen deutschen Laden: Händelmeiersenf, Bahlsen- Produkte etc. hätten wir kaufen können, aber kein Wasser. Das fanden wir dann in einem Einkaufszentrum. Dort gibt es auch Windeln (u.a. von Pampers) und Gläschen (u.a. von HIPP) zu kaufen.

Am Nachmittag machten wir drei einen ausgedehnten Mittagsschlaf, dann noch einen weiteren kurzen Spaziergang zum Abendessen um die Ecke und nun sind wir frühzeitig mit Valentina ins Bett, damit wir morgen die Stadt erkunden können.

Endlich ist es wieder soweit

Nach fünf Jahren, in denen allerdings eine Menge passiert ist, kann ich wieder von einer Reise berichten.

Mittlerweile hat sich aber etwas grundlegend verändert: Christian und ich reisen von 8.11. – 26.11.2015 mit unserer zehn Monate alten Tochter Valentina nach Südafrika.

Neu ist deshalb, dass wir alle Unterkünfte im Voraus gebucht haben und dadurch die Reiseroute bereits festgelegt ist. Außerdem sind wir mit einem Mietauto unterwegs und nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

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