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Römö – was macht man hier eigentlich eine Woche?

Ich höre gerade Vorgelzwitschern, Froschquaken, aus der Ferne Kühe muhen und Schafe mähen, während ich auf unserer Terrasse sitze und warte, dass die Kinder aufwachen.

Ein letzter kurzer Morgenspaziergang durch ein paar Stellplatzreihen und dann über die Dünen mit Blick zum Meer liegt hinter mir.  Ich bin alleine. Die Autos am Strand kann man an einer Hand abzählen. Ich ärgere mich ein wenig, dass ich nicht doch einen Wecker für einen Morgenlauf gestellt habe. Aber der Wetterbericht hatte Regen für in der Früh angekündigt. In der Nacht hat es dann tatsächlich geschüttet. Am Campingplatz herrscht noch gähnende Ruhe, ein paar wenige befreien ihre Stühle und Tische von Nässe oder gehen zum Waschhaus. Man traut sich kaum über den Kiesweg zu gehen, das knirschen der Steine ist fast laut in der Stille.

Und genauso ruhig war es die drei Tage hier auf Römö. Nichts los und doch schön bzw. gemütlich hier. So gemütlich, dass wir aus zwei drei Nächte machten. Hätten wir gewusst, dass wir das Auto nicht brauchen, hätten wir vielleicht im VW Bus geschlafen. Aber die Kinder fanden das Häuschen toll, sie beide in einem Zimmer im Stockbett. Wobei sie Doppelbetten noch lieber hatten während der Reise.

Was macht man nun auf dieser 17 km langen und 6 km breiten Insel mit etwa 560 Einwohnern? Unser erster Weg führte uns zum Strand – mit dem Auto und nur zum Schauen! Das ist hier auf Römö ganz normal, auch wenn ich es doch sehr komisch finde. Da ist man im Naturschutzgebiet Wattenmeer und dann fährt man mit dem Auto auf einen Strand. Der Strand ist auf der Insel stellenweise kilometerbreit.

Wir bewegten uns dann doch lieber mit dem Fahrrad, es gibt einen ausgewiesenen Panorama – Fahrradweg, der entlang der Straße zum Hafen mit vielen Fischkuttern führt und durch Dünen, Heidegebiet und Wald wieder zurück. Dabei überqueren wir den zweithöchsten Berg – eine 18m hohe Düne. Wir machten daraus zwei Radeltouren und auch Valentina ist ganz fleißig selbst gefahren. Und wenn sie nicht mehr konnte, kam sie in den Hänger und ihr Rad auf den Hänger. Aber man darf den Wind nicht unterschätzen. Als ich den Hänger gezogen habe, kam der Wind von vorne und ich hatte das Gefühl die 5 Kilometer nehmen kein Ende.

Auch an den Strand sind wir mit dem Fahrrad. Durch die vielen Autos ist dieser so festgefahren, dass man ganz gut vorankommt.

An einem Abend sind wir dann doch auch noch einmal mit dem Auto zum Strand. Es hat nämlich den großen Vorteil, dass man wirklich alles einschließlich Kühlbox, Tische und Stühle dabei hat, und dazu das Auto Schatten spendet. Abendessen bei einem Sonnenuntergang am Meer ist einfach nur herrlich! Noch dazu war es auch um die Uhrzeit noch so warm, dass man ins Wasser konnte. Und wir hatten wirklich Glück, denn die Sonne war ein roter Feuerball.

Natürlich nutzen viele Coole den Strand um Donuts zu machen oder die Motoren aufheulen zu lassen. Am ersten September – Wochenende findet ein Oldtimer-Festival statt, weshalb auch jetzt schon einige sehenswerte Oldtimer da waren und im Laufe der Tage immer mehr wurden. Auch sonst sieht man interessante zu Wohnmobilen umgebaute Fahrzeuge.

Der festgefahrene Sand macht einem den Strandlauf am Morgen einfacher. Wenn man vor 7 am Strand ist, ist der Strand auch noch Autoleer. Wobei es auch um 8 noch nicht so viele sind. Dafür gibt es den ein oder anderen mutigen, bis ans Ende des Autostrandes in weichen Sand auf eine Sandbank zu fahren um ein schnelles frühes Bad nach einer durchschwitzten Nacht zu nehmen. Schnell deshalb um rechtzeitig vor dem Wasser wieder im Auto zu sein. Mein Lauf ging danach sehr einsam weiter mit Ausnahme einer Muschelsammlerin. Nur Meer und Sand vor den Augen, selbst die Dünen waren kaum noch zu sehen. Quallen, Krebse, unzählige verschiedene Muscheln und Möwen konnte man sehen.

Wenn man Essen möchte muss man sich gut überlegen, wann man das macht. Der Hot-Dog-Stand am Strand macht um 18 Uhr zu, das Lokal vor dem Campingplatz um 20:30 Uhr. Aber der Supermarkt hat bis 21 Uhr offen, die Eisdiele mit selbstgemachten Waffeln und der Selbstbedienungsteil von dem Restaurant auch.

Heute geht es nun wieder Richtung Süden. Mittlerweile ist auch die Sonne wieder da.

Nordsee wir kommen!

Eigentlich hatten wir vor einen Abstecher in den Norden Dänemarks zu machen, aber Jonathan hat Husten und so entschieden wir uns den sonnigen Sommertag (so wie die ganzen letzten Tage) viel im Auto zu sitzen, wobei viel relativ ist. Wir fuhren in circa 2,5 Stunden nach Ringköbing, davon wurde auf der Rücksitzbank 2 Stunden geschlafen. Erst nochmal an der Ostseeküste entlang mit ihren Villen und Prachtbauten, dann wieder durch Getreidefelder und Wälder bis wir die Insel Fünen verlassen hatten und auf das Festland über eine Brücke gefahren sind. Dann ging es immer querfeldein, dabei doch relativ viel Autobahn, wobei man da nicht schneller als 130 fahren darf und es meist auf 110 beschränkt war. Wir merkten, dass wir der Nordsee immer näher kamen, denn auf einmal kamen aus dem Radio deutsche Sender.

In Ringköbing machten wir uns gleich auf Lokalsuche, denn wir hatten Hunger. Und wir wurden fündig! Café Viktoria, es ist mein Lieblingscafe von der Reise. Total gemütlich in einem Garten mit Hühner-Deko und echten Hühnern. Die Fish&Chips-Portion für die Kinder war riesig für nicht einmal 10 Euro, Christians Burger war mindestens genauso groß und meine Tarte auch sehr lecker. Dazu habe ich wohl die teuerste Apfelschorle getrunken! Ich entschied mich für eine Große, denn ich atte Durst und ahnte nicht, dass das dann ein 0,8 Liter – Glas ist und 10 Euro kostet! Deutsche Speisekarten hatten wir bisher noch nicht auf unserer Reise und die deutschen Autokennzeichen wurden auch zunehmend mehr.

Anschließend sind wir zum Hafen, wo wir kleine Fischerboote anschauten und zuschauten wie größere Boote aus dem Wasser auf den Hänger geladen wurden. Die Häuser sind wieder viel mehr rote Klinkerhäuschen.

Weiter geht die Fahrt Richtung Süden und wir machen einen Umweg über Hvide Sande! Ein Umweg der sich auf jedenfall lohnt! Richtung Osten der Blick nach Ringköbing, nach Westen die weite Nordsee oder man sieht Dünen.

Eigentlich wäre es hier ja wirklich schön gewesen, aber wir hatten noch Zeit und wollten nach Ribe oder Umgebung. Irgendwann stellten wir dann doch fest, dass die Zeit davon läuft und so nahmen wir den an Ribe nahestgelegenen Campingplatz in Darum. Valentina wollte unbedingt in einem Häuschen schlafen und mit einem hustenden Jonathan entschieden wir uns gerne dafür. Die Bewertungen im Internet waren auch nicht schlecht. Es war ein kleines Häuschen ohne Küche und Bad mitten im Wald! Die Kinder waren total begeistert von ihrem Hexenhäuschen. Ich fand es am Abend nicht so toll, schließlich stellte ich mir etwas in Meernähe und nicht im Wald vor. Nun somit wussten wir schnell, dass wir nur eine Nacht bleiben. Als wir Brotzeit richteten, mussten wir feststellen, dass die Semmeln vom Vortag hart geworden sind. Das war uns neu hier in Dänemark. Hier sind die Bollers eher wie Brot. Also noch schnell welche beim Kramerladen am Eingang kaufen. Fehlanzeige. Ausverkauft. Und auch zum Frühstück gibt es sie nur auf Vorbestellung. Wo wir welche kaufen können, konnte uns die nette Dame auch nicht sagen. Uns hat es etwas überrascht, hatten doch die Supermärkte bisher alle immer bis 21 Uhr auf. Aber alles kein Problem, dann eben mal Vorräte wie Toast und Knäckebrot essen und die Pizza vom Vortag war ja auch noch da.

In der Früh begab ich mich mal wieder joggend auf Umgebungssuche, diesmal auf Nordsee-Suche. In der Campingplatz-beschreibung hieß es, dass es 1,5 km sind. Nun gut nach 2 km war ich am Damm, dann musste ich über eine Schafweide, das Gras, Schilfgras wie auch immer man das Gras im Watt nennt wurde immer höher und ich hatte Rillen zu überqueren, die das Wasser vermutlich irgendwann mal ausgespült hat, mamchmal stand auch noch Wasser drin. Der Lauf wurde zu einem schönen Spaziergang. Ich sah unzählige Vögel. Ein Vogelbeobachter mit Hund kam mir entgegen, später sah ich einen weiteren. Mir den wegsuchend sah ich auch, dass ein oder andere Vogelkadaver – so ist die Natur nunmal, aber auch Plastikflaschen, Joghurtbecher und angeschwemmte Folienstückchen. Nicht so schön. Zurück über die Schafweide, den Radweg rein in den Ort, vorbei an der Kirche und dem Friedhof. Überall kaum Menschen, ein Montagvormittag.

Zurück an der Unterkunft, frühstücken wir gemütlich. Die Kinder essen nun, nachdem sie vom Vortag wissen, dass wir es haben, Knäckebrot mit Honig – wie bei Regina, der Tagesmutter meiner Kinder, meinte Valentina. Dann werden die paar ausgepackten Sachen wieder eingepackt. Die Kinder helfen fleißig mit. Das Hüpfpolster habe nur ich gesehen, gut so, denn es war nicht aufgeblasen. Das ist vielleicht auch ein Nachteil der Nebensaison, es ist sehr wenig los, manchmal etwas zu wenig. Mir gefällt es, aber für die Kinder wären manchmal ein paar mehr Kinder bestimmt ganz schön.

Die Fahrt geht weiter. Richtung Süden. Nicht weit, nur bis Römö auf einen Campingplatz in eine Hütte.

 

 

Wer kennt schon Horne, Faarborg immerhin einige

Nach nur einer Nacht stand in Svendborg schon wieder der Auszug an. Doch die Kinder durften ausschlafen und so blieb mir die Zeit joggen zu gehen. Eigentlich wollte ich ein bisschen die Insel Thore, und dabei v.a. Häuser erkunden, auf der der Campingplatz war. Also lief ich nicht ganz bis zum Strand sondern bog bei den Häusern davor ab… Sackgasse. Na gut, dann eben die Parallelstraße dachte ich mir. Ich lief entlang der „Ferienhäuser“ für Einheimische und kam zu einem Wald. Dort führte ein Weg entlang welcher mich wieder Richtung Meer brachte. Diesmal wollte ich nicht noch einmal umkehren und so lief ich auf einem Trampelpfad zwischen Meer und Wald. Sehr schöne Route! Nach etwa 2 Kilometer war der Wald aus und ich hatte rechts von mir eine Kuhweide und auf der anderen Seite wurden es immer mehr Heckenrosen, die es in Dänemark überall gibt und natürlich immer die Ostsee in Sichtweite mal rechts mal vorne mal links. Zurück folgte ich dem Wegweiser zu den Übernachtungsmöglichkeiten durch den Wald und um den Wald und war letztendlich wieder auf meinem Hinweg. Tja war nichts mit Häuser anschauen, aber in der Natur laufen ist eigentlich eh viel schöner.

Zurück frühstücken und packen. Die Kinder konnten die Zeit nochmal auf dem Spielplatz verbringen und dann ging die Fahrt auch schon wieder los Richtung Faarborg.

Wir fuhren durch Svendborg mit dem Auto um zumindest einen kleinen Einblick zu erhalten. Es gibt sicherlich ein paar nette Straßen zum Spazieren, aber die gibt es hier überall. Die Fahrt dauerte nur etwa eine halbe Stunde, da wir uns aufgrund des sommerlichen Wetters für die direkte Fahrt entschieden. Das Schloss, welches auf dem Weg gelegen wäre kann warten.

In Faarborg parkten wir am Hafen und schauten dort erstmal ein wenig den Schiffen zu. Doch die Mittagszeit machte sich schnell bemerkbar und so spazierten wir in die Innenstadt, wobei ich eher von einem Marktplatz sprechen würde. Ein paar Cafés, das Rathaus und drei Sportgeschäfte sind dort im verkehrsberuhigten Bereich angesiedelt. Wir entschieden uns für eines davon und haben lecker gegessen. Ich: panierten Fisch, geräucherten Lachs und Fischfilet auf Salat, die Kinder Burger und Christian Rinderfilet.

Nachdem wir mit dem Essen fertig waren gingen wir jede Gasse in jede Himmelsrichtung ab und  kamen immer wieder beim Marktplatz raus. Die Gassen waren zwar kurz aber ein Augenschmaus. Viele kleine Fachwerkhäuser und nochmal so viele Stockrosen. Es wurden Postkarten vor einem Haus verkauft, welche in einer Folie zusammen mit Stockrosensamen waren. In Dänemark, v.a. auf dem Land, ist es typisch, dass Dinge die man im Überfluss hat oder die nicht mehr gebraucht werden wie z. B. Obst, Marmelade, Brennholz, aber auch Flohmarktware, einfach vor der Haustür verkauft werden. Bei uns müsste man die Waren vermutlich verschenken oder befürchten, dass jemand das Geld (welches offen zugänglich ist) einfach mitnimmt oder aus Versehen zu viel Wechselgeld nimmt. Die Kürbis- oder Blumenfeldbesitzer kennen das. Und so werden die Sachen lieber weggeworfen und von anderen neu gekauft. Und Obst etc. verfault.

Dann trieben wir uns noch einmal ein wenig am Hafen rum und beobachteten das Beladen einer Fähre. Ein Bulldog mit Sähmaschine wurde auch verladen – was gibt es spannenderes v. a. für Jonathan.

Anschließend fuhren wir in den etwa 10 Kilometer entfernten Ort Horne zur Unterkunft Lundsgaard, welche vom Touristenbüro empfohlen wurde. Horne ist ein kleines verschlafenes Örtchen mit einem kleinen Entenweiher, einem Spar, einem Bankautomat, und einem Bäcker der seine Backwaren beim Spar verkauft, wie ein Schild an der Tür verrät. Das ist auch eine Möglichkeit um das Ladensterben zu verhindern. Das wohl Bekannteste von Horne ist aber Dänemarks einzige Rundkirche, welche sogar im Reiseführer steht wie ich im Nachhinein feststellte. Von außen sieht sie mit ihrem runden Mittelschiff besonders aus, von Innen ist sie dann meiner Meinung nach nichts mehr so sehenswertes. Die Fahrt wegen der Kirche würde sich nicht lohnen.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen von chillen. Nach dem Frühstück machte ich einen Lauf, wobei ich mir von unserem Hausherren eine Route vorschlagen ließ. Am abend zuvor hatte ich überlegt, bei einem Trailrun in Faarborg mitzumachen, aber der Aufwand war mir zu groß. Also lief ich alleine durch kleine Orte und sah z. B. einen Mann, der auf einer Steinmauer zwischen Acker und Straße Steinpflanzen anpflanzte und Unkraut entfernte. Ein Haus war dabei nirgends zu sehen. Der Weg war ein auf und ab. Gerade wieder oben angekommen, hatte man das Meer vor Augen. Es ging vorbei an Getreidefelder und durch eine Waldböschung, bevor ich an der Ostsee ankam. Am Ufer waren vereinzelt Zelte aufgebaut und standen Wohnwägen. Zu sehen war fast niemand. Nachdem ich den Strand hinter mir gelassen habe, kam ein Weingebiet. Weiter vorbei an einem Johannisbeerstrauchfeld! Ich sah Holunder und Tannenwälder aber auch eine Christbaumanzucht, Maisfelder, Rapsfeld und Kleegebiet. Die 10 Kilometer waren viel zu schnell vorbei. Als mir der Hausherr die Route gab, fragte er mich wie lang sie sein soll. 40? Ich lachte nur und meinte 10 reichen. Er erzählte mir, dass seine Frau an einem Montag vor kurzem den Wecker gestellt hat, weil sie jetzt 42 Kilometer spazieren gehen möchte. Da dachte ich mir, die ist verrückt. Aber in der Gegend ist das tatsächlich vorstellbar und ich war froh nicht den Trailrun im Wettkampf gemacht zu haben.

Wieder zurück spielten die Kinder im  Garten und wir suchten uns eine der gemütlichen Sitzecken aus um Brotzeit zu machen. Nebenbei ratschten wir wieder mit dem Hausherren. Das nächste Urlaubsziel soll Bolivien und Chile werden. Sein Sohn läuft Marathon. Kein Wunder, dass wir uns so wohl fühlten.

Am Nachmittag setzten wir uns ins Auto und fuhren mit einem schönen Umweg über die fünischen Alpen zum nahegelegenen Sandstrand. Es ist ein kleiner Naturstrand. Gerade so breit, dass man sich in den grobsandigen Bereich legen kann und die Kinder im circa zweimeterbreiten Sandstrand darunter spielen können. Dann kommt noch angeschwemmtes Gras und schließlich Wasser. Zum Spielen voll ausreichend. Das Wasser ist glasklar und hat circa 19 Grad. Eine Überwindung, aber die Kinder und ich waren drin. Die Kinder nur kurz und viel mit den Füßen, ich bin tatsächlich geschwommen. Die Dänen waren da aber definitiv abgehärteter: raus aus dem Auto, umgezogen wird beim Auto, notfalls noch rein in den Bademantel, am Strand raus aus dem Bademantel und rein ins Wasser – aus dem man lange nicht mehr rauskommt. Ist es dann soweit, ratscht man am Strand bis man trocken ist im Stehen und geht dann geradewegs zum Auto, zieht sich dort um und fährt wieder. Wir waren etwas länger und die Kinder hatten diverses Sandspielzeug.

Zurück holten wir Pizza in unsere gemütliche Unterkunft. Eigentlich war für die zweite Nacht kein Zimmer frei, aber wir durften oberhalb des Frühstückraumes schlafen. Das ist ein undefinierbarer großer Raum mit Bett und Ausziehcouch – also alles was wir zum Schlafen brauchen.

Nach dem Schlafen durften wir nochmal das Frühstück genießen: unter anderem gab es selbstgebackene Semmeln mit Rosinen und Nüssen und selbstgemachte Marmelade.

Dann machten wir uns auf den Weg zur Nordsee.

 

 

 

Auf dem Weg von Roskilde nach Svendborg: Nyborg

Von Roskilde aus machten wir uns auf den Weg nach Svendborg, also von der Insel Seeland auf die Insel Fünen. Dabei fährt man über die längste Brücke Dänemarks. Valentina war eigentlich richtig müde und immer wieder fielen ihr die Augen zu, doch dann kam gleich wieder die Frage wie lange es noch zu der Brücke dauert, von welcher wir ihr im Vorhinein erzählt haben. Nach etwa 1 Stunde hatten wir sie erreicht. Kaum waren wir am anderen Ende verspürte Valentina unendlichen Hunger.

Also entschieden wir uns für einen Zwischenstopp in Nyborg, wo früher das königliche Zentrum Dänemarks war. Wir fanden eine nette Bäckerei in der gemütlichen Altstadt und machten es uns bequem. Hat man dieser wenn auch kurzen Fußgängerzone einmal gesehen, kann man dänische Eltern echt beneiden. Alle paar Meter ist ein Wipptier für die Kinder, somit sind diese beschäftigt während man in Ruhe seinen Kaffee genießt. Außerdem stehen noch ein paar Sitzsäcke rum, welche vermutlich zu dem Möbelgeschäft gehören, aber von der Allgemeinheit genutzt werden können. Echt hyggelig – wie die Dänen sagen.

Nun gut wir wollen ja nur kurz was essen, also gehen wir die Gasse weiter bis zum Ende und dann auf direkten Weg zum Auto. Doch da war der Schloßgraben mit jungen Schwänen, Blässhühner und Seerosen, umgeben von farbigen Häusern. Die Kinder waren nur schwer weiterzubewege, sie wollten warten bis die Schwan-Mama kommt. Um sie zu suchen sind wir dem Wasser gefolgt und bei der Festung gelandet. Dahinter war der Wall. Und da wollte Valentina dann unbedingt hoch, was wir auch machten. Wir sind durch eine Allee spaziert, haben das Schloss gesehen, eine Steinschleuder und ein paar Kanonen einschließlich Kugeln. Wie immer wenn es etwas zu zählen gibt, hat Valentina auch diese gezählt. Gar nicht so einfach – sie waren ja in Pyramidenform gestapelt.

Wieder stellte ich fest, dass man mit Kindern beim Reisen oft Dinge sieht und erlebt , die man sonst nie sehen und erleben würde. An Nyborg wären wir bestimmt vorbeigefahren.

Dann aber weiter nach Svendborg, vorbei an vielen Getreidefeldern, die gerade geerntet werden, Wiesen und Wälder, Kühen, Pferde und Schafe.

In Svendborg wollten wir eigentlich mindestens zwei Nächte bleiben und eigentlich in einem Bed&Brakefast. Letztendlich waren wir auf einem Campingplatz in einer Hütte, die nur noch eine Nacht frei war. Auf dem Campingplatz war wohl gerade ein Hundetreffen. Hunde gibt es hier ja überall und gefühlt hat jeder Däne einen Hund, aber dort waren sie auch noch ein und dieselbe Rasse und riesig. Aber es gab auch einen tollen Spielplatz mit dem für Dänemark typischen Hüpfpolster und Hasen und dieser war in Sichtweite zu unserer Hütte. Da waren die Kinder glücklich. Und es war schnell geklärt, dass wir zum Abendessen bei der Hütte bleiben.

 

 

Roskilde – Hey hey Wickie hey Wickie hey

Wie im letzten Beitrag bereits erwähnt, machten wir uns von Kopenhagen aus auf den Weg nach Roskilde. Auf direktem Weg braucht man etwa eine halbe Stunde, doch wir möchten das Land erkunden – und die Kinder sollen schlafen. Also fuhren wir in Richtung Norden und Christian zeigte uns die Radstrecke. Wir fuhren immer entlang der Ostsee. Schicke Häuser und Villen mit Klinkersteinen, aber auch hin und wieder ein Fachwerk und selten ein Retdach.

Auf Höhe Espergarde bogen wir nach Westen ab und machten den 1. Stopp beim Slot Fredensborg. Nachdem Jonathan gerade schlief, stiegen nur Valentina und ich aus und schauten uns das Barockschloss, welches die bevorzugte Residenz der Monarchen ist, aus der Nähe an. Die Gartenanlage ist riesig und wäre bestimmt einen Besuch wert, allerdings ist ein Teil davon nur einige Wochen im Sommer für die Öffentlichkeit zugänglich. Und wir wollten ja eh weiter Richtung Westen.

Nächster Halt war Slot Frederiksborg in Hillerod. Es ist eines der größten und bedeutendsten Bauwerke der nordischen Renaissance und erstreckt sich über drei kleine Inseln. Auch zu diesem Schloss gehört ein prächtiger Park dazu, in welchen wir aber nur einen kurzen Blick warfen um festzustellen, dass man dort sicher viel Zeit verbringen könnte. Zeit die wir in diesem Moment leider nicht hatten. Zum einen weil es schon Nachmittag war und wir ja noch einen Campingplatz brauchten, zum anderen zog schon wieder einmal eine dicke Regenwolke auf die zum Glück wartete bis wir im Auto waren. Im Schlossinneren ist ein dänisches nationalhistorisches Museum untergebracht – da sind wir die falsche Zielgruppe.

Weiter ging die Fahrt mit einem Zwischenstopp bei einem Supermarkt zum Campingplatz Roskilde welcher sich als sehr schön und direkt an der Küste entpuppte. Anfangs hatten wir noch Zweifel, ob wir aufgrund des Wetters tatsächlich im VW Bus schlafen. Doch zum Glück hörte der Regen auf und wir konnten sogar das erste Mal in unserer Küche kochen. Es war Valentinas  Wunsch seit Beginn des Urlaubs. Während Christian und ich Essen machten, freundeten sich die Kinder mit den schweizer Nachbarkindern an. Nach dem Abendessen fuhren Valentina und Jonathan noch etwas Radl und wir sind noch näher an das Ufer und genossen die Abendstimmung – soweit das mit zwei Kindern möglich ist.

Nach der Nacht packten wir die Fahrräder aus und planten gleich nach dem Frühstück nach Roskilde zu radeln. Doch – es kamen schwarze Wolken und kurz darauf schüttete es. So machten wir es uns im VW Bus gemütlich und warteten ab.

Kurz vor 12 war es dann soweit, dass wir doch loskamen. Nachdem es jetzt doch schon spät war und wir das wechselhafte Wetter  nicht einschätzen konnten, entschieden wir uns, dass Valentina nicht Radl fuhr sondern sich in den Hänger setzt. Es war eine gute Entscheidung allerdings nicht wegen dem Wetter, sondern wegen dem Höhenprofil. Roskilde ist sehr bergig, ein auf und ab, und v. a. die Domkirche zu der wir wollten liegt ganz oben. Christian kam mit dem Hänger ganz schön ins Schwitzen. Aber es lohnte sich. In der Domkirche sind diverse Könige beerdigt. Nachdem Jonathan im Hänger eingeschlafen war und die Eingangstür zu schmal war, blieb Christian mit ihm draußen. Ich dachte ich komme mit Valentina eh gleich wieder raus. Aber weit gefehlt. Ich wusste ja nicht, dass die sehr kinderfreundlichen Dänen für jeden kleinen Kirchenbesucher eine Bilderralley vorbereitet haben. Und so begaben wir uns auf die Suche der abgebildeten Gegenstände. Nach circa 45 Minuten waren wir fertig! Jetzt kenne ich mich aus. Ich vermute ohne die Aufgabe wären wir nicht so lange drinnen geblieben und ich wüsste nicht so viel über den Dom. Als Belohnung hat Valentina sogar noch eine Postkarte erhalten. Der Eintrittspreis hat sich gelohnt.

Danach liesen wir uns in die Fußgängerzone treiben und suchten ein nettes dänische Lokal auf. Endlich mal nicht Burger. Ich aß sowas wie einen durchgebratenen Schweinebraten mit Kartoffeln und Christian einen Eintopf mit Würstl und Fleisch in Soße.

Danach fuhren wir zum Wikingerschiffmuseum am Hafen. Dort wird gezeigt wie ein Wikingerschiff gebaut wurde und man kann sich in das ein oder andere Schiff reinsetzen. Kinder könnten auch ein kleines Holzschiff bauen. Da das Museum bald schloss entschieden wir am nächsten Tag nochmal hinzufahren.

Nachdem wir am nächsten Tag unser Auto zu einem Auto umgebaut hatten, schauten wir uns die fünf gefundenen Wikingerschiffe an und ein bisschen die Geschichte. Außerdem waren ein paar Spiele aus der damaligen Zeit aufgebaut und ein Kreis-Labyrinth, in welches die Kinder einige Male reingelaufen sind.

Anschließend fuhren wir nach Lejre zu einem Freilichchtmuseum. Man sieht Hütten aus der Eisenzeit, Steinzeit, Mittelalter, Wikingerdorf etc. kann beim Töpfern zuschauen und weben. Auch für die Kinder wäre das ein oder andere zu machen. Valentina hatte aber gerade keine Lust dazu. So hatten wir die Zeit den längeren Spaziergang durch die herrliche Natur zu machen. Vorbei an Wildschweingehegen, über Baumstammbrücken, grasenden Auerochsen, durch die Schafweiden und über Waldwege. Man sieht einen Platz einer Mooropferung und eingerichtetes altes Haus. Das Gelände hat bis 17 Uhr geöffnet, weil wir erst um 14:45 Uhr da waren durfte Valentina umsonst rein. Allerdings war um halb 5 der Kiosk schon geschlossen. Aber das war ja nicht das wichtigste. Wir hatten einen herrlichen Spaziergang in toller Landschaft fast ohne Leute und haben dabei das ein oder andere gelernt. Es schien fast nur die Sonne und regnete nicht! Da blieb nach dem Kochen in der Campingplatzküche (Christian räumte der weilen den Bus auf und um) sogar noch Zeit für einen Abendlauf entlang der Küste. Ich lief bis der Weg zu Ende war und konnte einen herrlichen Sonnenuntergang mit zahlreichen Segelbooten im Vordergrund bewundern.

Morgen geht die Fahrt weiter, aus einer Nacht wurden drei. Wir verlassen unseren liebgewordenen Campingplatz, bei dem es eigene Kindertoiletten und Duschen mit Asterix und Obelix an der Wand gibt (sogar eine Babywanne) und wir vom Stellplatz aus das Meer sehen.

Mal sehen wo es uns morgen festhält.

Kopenhagen und der Ironman

Die Tage in Kopenhagen verbrachten wir im Ascot Hotel, welches sehr zentral in der Nähe des Rathausplatzes lag. Nachdem wir am Freitag Früh gemütlichst und lecker gefrühstückt haben, machten wir uns gemeinsam mit den beiden befreundeten Ironman-Teilnehmern Thomas (mit Frau Natascha und den Kindern Leopold und Louisa) und Alex (mit Freundin Julia) auf den Weg zum Amager Strand. Während die Männer die Schwimmstrecke testeten, machten wir Frauen mit den Kindern einen Spaziergang entlang der Wechselzone und durch die Dünen. Jonathan und Valentina erforschten Felsblöcke und schauten den verschiedenen Booten zu. Zur Freude der Kinder gab es einen tollen Spielplatz u. a. mit Kletter- in Balanciermöglichkeiten, einem Schiff mit Lenkrad und einem „Telefon“. Das Wetter spielte total verrückt. Von T-Shirt bis Regenjacke und wieder zurück war alles drin.

Anschließend trafen wir uns mit Christians Trainerin am Markt bevor wir ein bisschen die Stadt erkundeten. Wir spazierten zum Park vorm Rosenborg Slot, in dem es einen schön angelegten Rosengarten gibt und im Schlossgraben riesige Karpfen schwimmen. Jonathan wollte sowohl die Karpfen als auch die Tauben im Park streicheln und war nur schwer und mit großer Enttäuschung davon abzuhalten. Dann sind wir durch die Straßen und die Fussgängerzone geschlendert, in der es Künstler mit Riesenseifenblasen gab. Da blieb viel Zeit, die Schaufenster und Häuser anzuschauen, während die Kinder Seifenblasen fingen.

Der Samstag begann natürlich für Christian mit Training. Diesmal stand, trotz Regen, eine Radfahrt an. Die Kinder und ich verbrachten die Zeit lieber gemütlich im Bett. Auch die Zeit nach dem Frühstück blieben wir 3 im Hotel und verbrachten die Zeit mit Spielen und Beobachtungen in der Hotellobby, während Christian zum Briefing für den Wettkampf musste. Um 12 machten wir uns dann aber alle gemeinsam wieder auf den Weg zum Strand, denn dort fand der Ironkids-Lauf statt, bei dem Louisa und Leopold mitmachten und die mussten wir natürlich kräftig anfeuern. Hätte ich gewusst, dass es eine Startgruppe von 0-3 gibt, hätte ich Jonathan angemeldet.

Am Nachmittag musste Christian nochmal an den Strand, um sein Fahrrad abzugeben und  die Kinder und ich trafen uns mit Uli, René und Richard die mitlerweile eingetroffen waren. Eigentlich wollten wir Kaffee trinken gehen, doch das war schwieriger als gedacht. Im ersten Café konnte man nur mit Bargeld zahlen, was eigentlich total untypisch für Dänemark ist. Selbst an Straßenbuden bezahlt man mit Kreditkarte. Danach war es überall voll, hektisch und ungemütlich, da der Höhepunkt der Pride-Week erreicht war. Ein Umzug fand statt, viel laute Musik und Valentina stellte fest, dass überall Müll rumlag. Letztendlich warteten wir im Hotel auf Christian und sind dann Essen gegangen.

Der SONNTAG ist da! Der IRONMAN! Christian frühstücken um 4, ich sollte um 6 los um pünktlich um 7:10 am Schwimmstart zu sein. Dazu kam es aber nicht. Ich hörte den Wecker nicht oder schaltete ihn aus, und mein Handy war auch aus – warum auch immer. So kam es, dass wir ausschliefen und es war im Nachhinein gesehen wohl sinnvoller. Wir wären mit dem großen Radlanhäger wohl nie pünktlich in eine U-Bahn gekommen und gesehen hätten die Kinder auch nicht viel. So starteten wir den Tag mit einem gemütlichen Frühstück und machten uns gegen Mittag zusammen mit Natascha, Leopold und Louisa auf den Weg an die Wechselzone. Die Erste die reinkam war die spätere Siegerin Anne Haug, später kam Alex, dann Thomas und schließlich Christian. Jonathan war die ganze Warterei irgendwann zu mühselig und er schlief in der Manduca, bis Papa in die Wechselzone kam. Als Christian auf unserer Höhe war, war er voll dabei, später waren die Lautsprecher, Boote im Kanal und was es sonst noch zu sehen war super interessant. Nachdem die Laufstrecke eine 10km-Runde war, die 4mal gelaufen wurde und hin-und zurück immer die gleiche Strecke war, sahen wir fortan sehr regelmäßig jemanden den wir kannten und die Kinder waren total dabei. Wir verlagerten unseren Platz aber immer wieder, zum einen blieb es für die Kinder spannender zum anderen hatten unsere Männer so die Aufgabe uns zu suchen. Leider fing es 2 Stunden vor Ende doch noch an zu regnen, aber hörte zum Glück auch irgendwann – nachdem wir nass waren – wieder auf. Für die Läufer waren die Wetterbedingungen ideal, für uns Zuschauer hätte es am Ende doch etwas wärmer sein dürfen. Für alle 3 lief das Rennen aber super und sie waren mit ihren Zeiten total zufrieden. Christian kam mit 11 Stunden und 10 Minuten ins Ziel. Kurz zuvor finishte Thomas mit einer Zeit von 11 Stunden. Alexander war, wie erwartet, der schnellste von uns dreien, mit einer Zeit von 9 Stunden und 21 Minuten.

Valentina meinte am Ende, dass ich auch mal so nen langen Triathlon machen soll – scheint also nicht zu lange gewesen zu sein. Nur den Wunsch werde ich ihr nicht erfüllen. Sowohl Jonathan als auch Valentina mussten sich unbedingt Startnummern basteln und laufen ständig.

Heute früh nutzte ich die Zeit und begab mich wirklich früh morgens um halb 7 auf Sightseeing-Tour mit meinen Laufschuhen. Erst durch Grünanlagen und vorbei am botanischen Garten zum Kastellat, dann zur Kleinen Meerjungfrau (ich war alleine dort! Keine Touris, kein Kreuzfahrtschiff, nur eine weitere Joggerin auf Sightseeing) letztendlich zur Amalienburg und über Rosenborg Slot zurück. Das ganze bei Sonne! Herrlich. Es waren noch total wenig Leute unterwegs, nicht zu vergleichen mit anderen Großstädten um diese Uhrzeit. Der Auto- und v. a. Fahrradverkehr nahm erst gegen halb 8 langsam zu.

Zurück vom Laufen hieß es packen, frühstücken und die Reise geht weiter. Wir sind auf einem Campingplatz in Roskilde gelandet. Dazu beim nächsten Eintrag mehr.

 

 

Mit Zwischenstopp nach Kopenhagen

Gut dass Pläne im Urlaub zum Verwerfen sind, sonst wären wir nicht in Bad Segeberg gestrandet. Aber der Reihe nach.

Nachdem wir in Bremerhaven losgefahren sind, suchte ich schon nach dem ein oder anderen Stellplatz. Wir wollten über viel Landstraße Richtung Hamburg fahren, da das Navi rund um Bremen Stau anzeigte. Irgendwie haben wir aber die Abfahrt verpasst und fuhren nur Autobahn und so war es viel zu früh zum Halten, bei den rausgesuchten Stellplätzen. Also nahmen wir uns als nächstes Ziel rund um Hamburg vor – da ist ja auch immer Stau (dachten wir). Aber scheinbar ist im Berufsverkehr nur in und um München Stau. Und so sahen wir von Hamburg lediglich einen Netto. Also weiter… Jetzt können wir auch gleich bis Fehmarn durchfahren, die Kinder haben gegessen und können im Auto vorschlafen, so der nächste Gedanke. Doch daraus wurde dann doch nichts. Die Kinder dachten irgendwie die ganze Fahrt nicht an Schlafen sondern sangen, quatschten und Jonathan begoss sich mit seiner Flasche. Als dann auch noch eine Toilettenpause anstand, beschlossen wir den nächsten Wohnmobil-Stellplatz anzufahren. Manchmal sind wir ein Wohnmobil und manchmal ein Auto – so sagt es die Kinderlogik. Bad Segeberg ist wegen der Karl-May-Festspiele bekannt. Wir kennen nun nur den Stellplatz und den Bäcker Brotrock, wo man gut frühstücken kann.

Ging das Schlafplatz aufbauen am Abend bei einbrechender Dunkelheit schon ganz schnell, so wurde das Umbauen zum Auto eine Herausforderung. Ich wurde um 7 Uhr von prasselndem Regen geweckt. 8 Uhr immer noch Regen, alle weiteren Familienmitglieder schlafen. Der Wetterbericht behauptet Besserung ab 9 Uhr. Da waren dann alle wach und tatsächlich, es tropfte nur noch von den Bäumen. Trotzdem wollten wir nicht alles ausräumen und in den Matsch vor die Tür stellen. Und so änderte Christian die Packstrategie. Sogar die Kinder konnten die meiste Zeit im Auto bleiben. In der Zukunft sind wir also für den Regen gerüstet – auch wenn wir sehr hoffen, dass diese Taktik nicht mehr gebraucht wird.

Aber fertig gepackt fuhren wir los. Der nächste Stopp war auf der Fähre. Wir setzten von Puttgarden aus über nach Dänemark. Die Zeit war mit 45 Minuten fast zu kurz… Schauen, schauen, schauen und dann auch noch essen. Da mussten wir schon wieder zu den Autos – und waren doch noch gar nicht beim Spielplatz.

Die Fahrt ging weiter. Und in dem Moment wo ich Valentina die dänische Flagge an der Grenze zeige, war Jonathan schon eingeschlafen. Er machte Mittagsschlaf bis Kopenhagen, Valentina musste noch ihre Puppe und Schafi in Schlaf wiegen, dann schlief auch sie.

Kaum eingecheckt im Hotel und Zimmer bezogen, machten wir uns auch schon auf den Weg zur Ironman-Expo um die Startunterlagen abzuholen. Das ist der wahre Grund, weshalb wir in Kopenhagen und somit in Dänemark sind. Christian macht am Sonntag eine Langdistanz im Triathlon.

Anschließend gab es zum Abendessen Pizza, Lasagne etc. Das Restaurant war auf jedenfall schon sehr kinderfreundlich und der Preis dänisch. Ob es in einem Restaurant typisch ist, dass Wasserkaraffen einfach nachgefüllt werden und am Ende alle berechnet werden, wird sich noch zeigen. Und das mit dem Umrechnen lassen wir in Zukunft einfach bleiben.

Von Hof nach Grasberg bei Bremen und zum Zoo am Meer

Vom SONNIGEN Hof sind wir mit etwas Verspätung weiter nach Grasberg (ein kleiner Ort in der Nähe von Bremen) gefahren. Wir statteten dem VW-Händler noch kurz einen Besuch ab, weil sich Schwitzwasser und die elektronische Zuziehhilfe für die Heckklappe wohl nicht so vertragen. Anfangs piepte es lästig, jetzt müssen wir damit leben, dass es immer anzeigt, dass die Heckklappe nicht ganz zu ist. Nicht weiter tragisch. Die 6stündige Fahrt mit sehr wechselhaftem Wetter war dann wieder total angenehm. Kein Wunder, denn Jonathan machte wieder einen ausgedehnten Mittagsschlaf und Valentina war mit Windräder zählen beschäftigt. Birkenstämme sehen aus wie Bratwürste! Die Titelsongs von Bibi&Tina und Conni kennen wir nun auch auswendig. Die Zeit an der Raststätte verlief wie im Flug – dabei wäre doch Eicheln sammeln und diverse Lastwägen beobachten noch super spannend gewesen.

Endlich in Grasberg angekommen, wurde Valentina sehnsüchtig von ihrem besten Freund Richard erwartet. Natürlich erwartete uns die ganze Familie. Richard macht mit seinen Eltern gerade Urlaub bei seinen Großeltern – welch glücklicher Zufall! So kam es, dass wir einen total netten Zwischenstopp hatten. Die Kinder machten die Legokiste unsicher, dann ging es auf den Spielplatz. Mit Matschklamotten war auch die Wasserbahn ein tolles Spielzeug – zumindest für die Jungs.

Nachdem Essen und noch ein bisschen spielen bzw. ratschen, ging es auch schon zum Schlafen. Valentina entschied sich für das Zimmer mit Richard und Jonathan durfte mit uns in den Bus.

Am nächsten Tag nach dem Frühstück, stand für Christian ein Lauf auf dem Trainingsprogramm. Die Zeit nutzten die Kinder zum Spielen und ich zum Aufräumen vom VW-Bus und der Tagesplanung.

Wir fuhren zusammen mit Richard und seinen Eltern nach Bremerhafen in den Zoo am Meer! Dieser ist zwar nicht sehr groß, aber fein. Auf dem Programm standen Schimpansen, Robben, Seelöwen, Seebären, Pinguine, Polarfüchse, Pumas, ein Aquarium etc. Und sogar EISBÄREN! Ein Spielplatz darf natürlich auch nicht fehlen. Bei den Tieren sind oftmals Fußspuren abgebildet und auch kindliche Erklärungen. Auch Themen wie Meerverschmutzung und Klimawandel werden angesprochen. Er ist echt empfehlenswert für einen halben Tag. Danach kann man noch gemütlich am Ufer sitzen bei Fish&Chips, Eis und Kaffee.

Noch verabschieden und die Fahrt geht weiter zum nächsten Halt. Wo ist noch offen.

 

Zu Viert im VW-Bus nach Dänemark – das Abenteuer beginnt

Wir sind wieder unterwegs! An Board: Ich, Papa Christian, Valentina (4,8 Jahre), Jonathan (2,3 Jahre).

Mittag war es endlich soweit, der VW Bus war gepackt. Erster Stopp MC Donalds in Langenbruck. Ganz schön viel Müll, aber die Pommes und v. a. Curley Fries und ChickenMcNuggets schmecken, stellten die Kinder fest. Nun gerüstet mit Luftballons und einer neuen Benjamin Blümchen Lektüre ging die Fahrt endlich los. Na wohin eigentlich? Die Motivation bei strömenden Regen den Schlafplatz zu richten war jetzt nicht so groß. Um so näher wir an Hof kamen um so größer wurde aber die Lust, dieser Stadt mal wieder einen Besuch abzustatten. Christian studierte in Hof an der FH und ich verbrachte dort mein 1. Referendariatsjahr. Zum Glück ließ der Regen auch immer mehr nach. Die Fahrt war super entspannt, Jonathan machte seinen Mittagsschlaf, Valentina betrachtete die unzähligen Brückenbaustellen.

Endlich das Ortsschild Hof. Wir überlegten uns, am Parkplatz der FH stehen zu bleiben. Nachdem wir das gecheckt hatten, fuhren wir in die Innenstadt und machten dort einen Spaziergang durch die Fußgängerzone. Die Kinder glaubten dann auch bald, dass sie auf der Straße laufen dürfen – ich muss mal nach München! Ein Stampf musste her! Eigentlich nichts anderes als Nuss- und Schokoeis mit Sahne. Dann noch Brunnen bewundern und nachdem Valentina einen nassen Po hatte auch schon zurück zum Auto. Aber es wurde auch Zeit.

Wir wollten ja noch zum Fernweh-Park. Doch wo ist der eigentlich hin? Google macht uns klüger, dass dieser zum neuen Summa-Park  in Oberkotzau gehört. Also sind wir dorthin gefahren. Praktischerweise gibt es dort offizielle Wohnmobilplätze für nur 12 Euro mit Strom und Sanitär. Alles sehr sauber.

Nach dem wir uns eingerichtet und Brotzeit hatten, sind wir endlich zum Fernweh-Park. Und wie es so sein soll, ist da auch noch ein richtig schöner Spielplatz. Dort blieben wir dann bis zum endgültigen Sonnenuntergang.

Die erste Nacht im VW – Bus begann – natürlich erst nachdem noch gefühlt eine Stunde geschnattert werden musste.

Heimreise

Nun stand der Heimflug bevor. Es war nicht weiter spektakulär. Wir fuhren vom Hotel so pünktlich los, dass uns der morgendliche Berufsverkehr-Stau nicht sonderliche störte. Einchecken etc. verlief auch ohne Probleme. Bei dem Gepäckcheck durfte man die Flüssigkeiten sogar im Rucksack lassen und es wurde im Allgemeinen viel ungenauer kontrolliert. So musste in München noch extra ein spezieller Test mit dem Buggy gemacht werden bevor wir durch die Kontrolle durften. Das hat in Kapstadt keinen interessiert. Auch das Tablet durfte im Rucksack bleiben. Hingegen einen Laptop hätten wir auspacken müssen.

Wir hatten noch Zeit Valentina mit dem Frühstücksbrei zu versorgen und die letzten Rand in Muffins umzuwandeln. Die Lufthansa streikte leider nicht, so dass der Flug pünktlich ging. Valentina hatte nun fast elf Stunden Spaß. Kein Wunder bei dem Programm: Start, Snack, Steward-Bespaßung, Mittagessen, Mittagsschlaf, Bespaßen von diversen Passagieren, Spaziergang im Flugzeug abwechselnd mit Mama und Papa, Erkundung diverser Knöpfe am Platz und Tippen auf das Unterhaltungsgerät am Platz.

Die Reise ist leider vorbei was bleibt sind Eindrücke.

Südafrika – zumindest die Garden Route – ist ein komisches Land. Ich tue mir schwer es einzuordnen und kurz zu beschreiben.

Es scheint so reich und ist doch so arm. Bettler, arbeitende Kinder, Penner- nahezu Fehlanzeige Es gibt so viele Schwarze und man sieht so viele weiße Menschen, obwohl es nur 8% sind. Die Besitzer von Geschäften, Restaurants und Unterkünften sind weiß, doch die Angestellten (Nanny, Gärtner, Putzfrau, Köchin, Hausangestellte, Bedienung oder einfach Mädchen für alles)  sind schwarz. Es ist auch DSC_1271viele Jahre nach dem Ende der Apartheid immer noch die Trennung zu spüren. Es gibt die Viertel für die Weißen, wo die Schwarzen arbeiten und es gibt die Townships für die Schwarzen. Jedes Viertel ist für die Sicherheit mit Mauer und Stacheldraht umbaut, bei den Weißen ist es mit einem Tor verschließbar und wird von einem Schwarzen bewacht. Allerdings dürfen sie sich frei bewegen.

Ein weiterer Widerspruch ist es, dass es so viel Grün entlang der DSC_1274Garden Route gibt und nur ein paar hundert Kilometer weiter die Halbwüste Karoo und dann das Weingebiet. Wo auch immer wir in besser mit Wasser versorgtem Gebiet wir waren wurden Felder dauerbewässert. Gleichzeitig wiesen in den Unterkünften Schilder auf die Wasserarmut im Land hin.

Etwa 40% der Fläche ist Northern Cape  aber nur etwa 2 % der Bevölkerung Leben dort.

DSC_1278Es gibt Sonne und Regen, Pinguine und Affen, graue Eidechsen und grüne Geckos, Meer und Berge auf kleinem Raum. Große Städte und kleine Dörfer, dazwischen trockenes und grünes Niemandsland, ungepflegte Autos und nagelneue SUVs.

Leckere Steaks und Burger und auch sonst sehr gutes Essen, wenn auch manchmal doch etwas scharf.

Überall begegneten uns sehr freundliche und hilfsbereite Leute, egal ob Schwarze oder Weiße. Nicht nur in Geschäften hatte man ein lächeln für uns auch so auf der Straße. Wir wurden sogar von einer Frau in Kapstadt gefragt, ob wir etwas bestimmtes suchen, nachdem wir so suchend mit Stadtplan da standen.

Das alles haben wir nur in einem kleinen Teil des Landes und hauptsächlich im Süden gesehen und erlebt. Das hat aber Lust auf mehr gemacht und es gibt sicher noch viel zu entdecken in den restlichen Teilen Südafrikas.