Nordsee wir kommen!

Eigentlich hatten wir vor einen Abstecher in den Norden Dänemarks zu machen, aber Jonathan hat Husten und so entschieden wir uns den sonnigen Sommertag (so wie die ganzen letzten Tage) viel im Auto zu sitzen, wobei viel relativ ist. Wir fuhren in circa 2,5 Stunden nach Ringköbing, davon wurde auf der Rücksitzbank 2 Stunden geschlafen. Erst nochmal an der Ostseeküste entlang mit ihren Villen und Prachtbauten, dann wieder durch Getreidefelder und Wälder bis wir die Insel Fünen verlassen hatten und auf das Festland über eine Brücke gefahren sind. Dann ging es immer querfeldein, dabei doch relativ viel Autobahn, wobei man da nicht schneller als 130 fahren darf und es meist auf 110 beschränkt war. Wir merkten, dass wir der Nordsee immer näher kamen, denn auf einmal kamen aus dem Radio deutsche Sender.

In Ringköbing machten wir uns gleich auf Lokalsuche, denn wir hatten Hunger. Und wir wurden fündig! Café Viktoria, es ist mein Lieblingscafe von der Reise. Total gemütlich in einem Garten mit Hühner-Deko und echten Hühnern. Die Fish&Chips-Portion für die Kinder war riesig für nicht einmal 10 Euro, Christians Burger war mindestens genauso groß und meine Tarte auch sehr lecker. Dazu habe ich wohl die teuerste Apfelschorle getrunken! Ich entschied mich für eine Große, denn ich atte Durst und ahnte nicht, dass das dann ein 0,8 Liter – Glas ist und 10 Euro kostet! Deutsche Speisekarten hatten wir bisher noch nicht auf unserer Reise und die deutschen Autokennzeichen wurden auch zunehmend mehr.

Anschließend sind wir zum Hafen, wo wir kleine Fischerboote anschauten und zuschauten wie größere Boote aus dem Wasser auf den Hänger geladen wurden. Die Häuser sind wieder viel mehr rote Klinkerhäuschen.

Weiter geht die Fahrt Richtung Süden und wir machen einen Umweg über Hvide Sande! Ein Umweg der sich auf jedenfall lohnt! Richtung Osten der Blick nach Ringköbing, nach Westen die weite Nordsee oder man sieht Dünen.

Eigentlich wäre es hier ja wirklich schön gewesen, aber wir hatten noch Zeit und wollten nach Ribe oder Umgebung. Irgendwann stellten wir dann doch fest, dass die Zeit davon läuft und so nahmen wir den an Ribe nahestgelegenen Campingplatz in Darum. Valentina wollte unbedingt in einem Häuschen schlafen und mit einem hustenden Jonathan entschieden wir uns gerne dafür. Die Bewertungen im Internet waren auch nicht schlecht. Es war ein kleines Häuschen ohne Küche und Bad mitten im Wald! Die Kinder waren total begeistert von ihrem Hexenhäuschen. Ich fand es am Abend nicht so toll, schließlich stellte ich mir etwas in Meernähe und nicht im Wald vor. Nun somit wussten wir schnell, dass wir nur eine Nacht bleiben. Als wir Brotzeit richteten, mussten wir feststellen, dass die Semmeln vom Vortag hart geworden sind. Das war uns neu hier in Dänemark. Hier sind die Bollers eher wie Brot. Also noch schnell welche beim Kramerladen am Eingang kaufen. Fehlanzeige. Ausverkauft. Und auch zum Frühstück gibt es sie nur auf Vorbestellung. Wo wir welche kaufen können, konnte uns die nette Dame auch nicht sagen. Uns hat es etwas überrascht, hatten doch die Supermärkte bisher alle immer bis 21 Uhr auf. Aber alles kein Problem, dann eben mal Vorräte wie Toast und Knäckebrot essen und die Pizza vom Vortag war ja auch noch da.

In der Früh begab ich mich mal wieder joggend auf Umgebungssuche, diesmal auf Nordsee-Suche. In der Campingplatz-beschreibung hieß es, dass es 1,5 km sind. Nun gut nach 2 km war ich am Damm, dann musste ich über eine Schafweide, das Gras, Schilfgras wie auch immer man das Gras im Watt nennt wurde immer höher und ich hatte Rillen zu überqueren, die das Wasser vermutlich irgendwann mal ausgespült hat, mamchmal stand auch noch Wasser drin. Der Lauf wurde zu einem schönen Spaziergang. Ich sah unzählige Vögel. Ein Vogelbeobachter mit Hund kam mir entgegen, später sah ich einen weiteren. Mir den wegsuchend sah ich auch, dass ein oder andere Vogelkadaver – so ist die Natur nunmal, aber auch Plastikflaschen, Joghurtbecher und angeschwemmte Folienstückchen. Nicht so schön. Zurück über die Schafweide, den Radweg rein in den Ort, vorbei an der Kirche und dem Friedhof. Überall kaum Menschen, ein Montagvormittag.

Zurück an der Unterkunft, frühstücken wir gemütlich. Die Kinder essen nun, nachdem sie vom Vortag wissen, dass wir es haben, Knäckebrot mit Honig – wie bei Regina, der Tagesmutter meiner Kinder, meinte Valentina. Dann werden die paar ausgepackten Sachen wieder eingepackt. Die Kinder helfen fleißig mit. Das Hüpfpolster habe nur ich gesehen, gut so, denn es war nicht aufgeblasen. Das ist vielleicht auch ein Nachteil der Nebensaison, es ist sehr wenig los, manchmal etwas zu wenig. Mir gefällt es, aber für die Kinder wären manchmal ein paar mehr Kinder bestimmt ganz schön.

Die Fahrt geht weiter. Richtung Süden. Nicht weit, nur bis Römö auf einen Campingplatz in eine Hütte.

 

 

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